Dienstag,
14. Juli 2009
Geschenke und Verantwortung
Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Sel. Kateri Tekakwitha, Jungfrau
P. Shawn Aaron LC
Mt 11,20-24
Dann begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich
nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder
geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich
euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum,
meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in
Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich
euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.
Einführendes Gebet: Gott unser Vater, du bist mein Schutz gegen die brennende Hitze des Tages und die Stürme des Lebens. Ich weiß, dass ich mit deiner Hilfe rechnen kann, wenn ich stolpere, dass du mich festhältst, wenn ich falle, und dass du meine Schritte im Glauben sicher der Verheißung des ewigen Lebens entgegenführst.
Bitte: Jesus, hilf mir, dich mit aufrichtigem Herzen zu suchen.
1. Jesus begann, den Städten Vorwürfe zu machen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man mehr anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen (vergleiche Lk 12,48). Mit jedem Segen steigt der Grad der Verantwortung. Die mächtigen Wunder, die er in diesen Städten tat, wurden in Israel nicht von jedem gesehen, geschweige denn von der Welt. Deshalb haben diejenigen, die sie sehen, eine größere Verantwortung als die, die sie nicht sehen. Jesus macht Ihnen Vorwürfe, um sie wachzurütteln. Wenn die Wunder sie nicht zu einem tieferen Glauben gebracht haben, dann vielleicht die Ermahnung, dass sie eines Tages verantwortlich vor Gott sein werden. Habe ich auch eine ähnliche Furcht vor Strafe notwendig, damit ich von meinen Sünden ablasse, oder bin ich mehr darauf konzentriert, Gott in den kleinen Dingen meines Alltags zu gefallen?
2. Weil sie sich nicht bekehrt hatten. Alle Zeichen von Jesus haben die Umkehr des Herzens zum Ziel. Schon im Alten Testament waren die Zeichen und Wunder, die Jahwe tat, dazu bestimmt, Israel eine Antwort des Glaubens und Vertrauens zu entlocken. Die Gefahr für Israel, für die Zuhörer von Jesus und ebenso für uns besteht darin, dass man sich an die Zeichen gewöhnt und mehr Zeichen fordert, wodurch die Zeichen ihren Sinn‐ eine Neuausrichtung unseres Lebens von der Selbstbezogenheit zur Christusbezogenheit - verlieren. Wie Herodes wollen wir uns an den Wundern von Jesus ergötzen, aber unser Leben wollen wir nicht ändern. Jesus tut niemals ein Wunder, um zu beeindrucken, sondern nur, um ein Herz zu Gott zu bekehren oder es in eine innigere Vereinigung mit ihm zu bringen.
3. Ja, das sage ich euch: es wird ihm nicht so schlimm ergehen ... Aus dieser strengen Rede können wir viel lernen: erstens: wir werden nach unseren Taten und Unterlassungen gerichtet; zweitens: das Urteil Gottes hat verschiedene Abstufungen. Da Gott alles sieht und vollkommen versteht, wird sein Urteil objektiv sein. Diejenigen, die weniger wussten, werden weniger streng beurteilt. Mit anderen Worten, Sodom, Tyrus und Sidon werden tatsächlich verurteilt, aber entsprechend dem Naturgesetz, nicht jedoch nach dem christlichen Glauben, zu dem sie damals noch keinen Zugang hatten. Schließlich können wir daraus, wenn auch nicht abschließend, folgern, dass es unterschiedliche Abstufungen im Himmel und in der Hölle geben wird, die sich danach richten, wie gut unsere Taten mit dem übereinstimmten, was wir als wahr und gut erkannt haben. Dieses Wissen sollte uns antreiben, gegenüber Gott großzügiger zu sein und mehr auf die Dinge von oben zu achten. Unser Herr wird unsere kleinsten guten Taten wunderbar belohnen.
Gespräch mit Christus: Lieber Herr, öffne meine Augen für das unablässige Handeln deiner Gnade in meinem Leben. Lass niemals zu, dass ich selbstgefällig werde oder das wunderbare Geschenk des Glaubens unterbewerte. Ich danke dir, dass du mich an die Bedeutung meiner täglichen Entscheidungen erinnerst. Mutter, du Reinste, lass mein Herz nur für Jesus schlagen.
Vorsatz: Heute will ich jemandem von Jesus erzählen und meine Worte auf die Ehrlichkeit gründen, mit der ich meine christlichen Pflichten erfülle.