Tägliche Meditationen
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Samstag,
13. Juni 2020

Verwirklichen statt versprechen

Hl. Antonius von Padua, Ordenspriester (OFM), Kirchenlehrer
Gedenktag

Fatimatag

Felix Honekamp

Mt 5,33-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit siehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Mein Herr und mein Gott, ich kann meine Zukunft kaum selbst beeinflussen. Aber ich kann mit dir auf meine Zukunft schauen und im Vertrauen auf dich planen. Hilf mir, mein Vertrauen ganz auf dich zu setzen.

1. Ein Wechsel auf die Zukunft. Wie oft schwöre oder verspreche ich, etwas zu tun oder etwas nicht (mehr) zu tun? In gewisser Weise setze ich dabei auf das Vertrauen des Anderen, dem ich etwas verspreche. Ich setze darauf, dass er mir glaubt, dass ich meinen Schwur einhalten werde. In gewisser Weise ist so ein Schwur immer ein Wechsel von der Gegenwart auf die Zukunft. Und je weiter der Inhalt des Versprechens in der Zukunft liegt, desto unsicherer ist es letztlich, ob ich das Versprechen einhalten kann. Besser also das Versprochene gleich tun.

2. Gott in Haftung nehmen? "Wenn du Gott lachen hören willst, dann erzähle ihm, was du morgen vorhast", so lautet ein amüsanter Aphorismus, der deutlich macht, dass wir unsere eigene Zukunft nur bedingt in der Hand halten. Das macht auch das Einhalten von Versprechen zu einem Risiko. Umso schwerer wiegt es nach den Worten Jesu, wenn ich für dieses Versprechen auch noch Gott selbst in Haftung nehme ("schwört nicht beim Himmel ..."), über den ich noch viel weniger verfügen kann.

3. Ich werde ... Was aber tun, wenn ich etwas erst in der Zukunft tun kann und der andere sich darauf verlassen muss? Die Worte Jesu schließen nicht aus, dass ich jemandem zusage "Ich werde ...". Das einzuhalten, sollte dann für mich Verpflichtung genug sein, jede Verstärkung ist unnötig. Ganz weltlich betrachtet: Wenn ich mich auf diese Weise verlässlich gezeigt habe, wird mir auch mit Vertrauen begegnet und der eine oder andere Fehler verziehen. Und wenn es mir schwerfällt, meine Zusage einzuhalten, dann kann ich Gott immer bitten, mir zu helfen. Er wird es auf seine Art tun – zwingen kann und muss ich ihn nicht.

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, die Versuchung ist groß, mit meinen Plänen Luftschlösser für mich und andere zu bauen. Mein blindes Vertrauen in mich selbst führt mich dabei immer wieder aufs Glatteis. Dabei bist du immer bei mir und ich muss nichts anderes tun, als dich in meine Pläne mit einzubeziehen.

Vorsatz: Ich werde bei meinen Plänen für die Zukunft immer darauf schauen, was ich glaube, im Vertrauen auf Gott erreichen zu können.

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