Tägliche Meditationen
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Dienstag,
17. Oktober 2023

Die Kutte macht nicht den Mönch

17. Oktober 2023

Dienstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ignatius von Antiochien, Bischof, Märtyrer
Gedenktag

Br. Valentin Schmidts LC

Lk 11,37-41
In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

Einführendes Gebet: Ich trete nun ein in den Raum des brennenden Dornbuschs (vgl. Ex 3). Deine Liebe, Herr, umgibt mich ganz und so wächst in mir das Verlangen, dich immer mehr zu lieben. Du bist die Schönheit selbst, die Freude, das Glück, und alles Gute kommt von dir. Deshalb liebe ich dich!

Bitte: Hilf mir, Herr, mein Inneres zu erkennen und zu begreifen. Ich will allem widersagen, was dich beleidigt, und es mit dem ersetzen, was dir gefällt – aber dazu brauche ich ganz und gar deine Hilfe!

1. Jesus zu Gast bei Pharisäern. An anderen Stellen des Evangeliums wird Jesus vorgeworfen, mit Sündern zu essen. Hier könnte man ihn vielleicht genau für das Gegenteil kritisieren: Er isst mit heuchlerischen Pharisäern. Und Jesus tat es dennoch. Ihm sind die Menschen wichtig, egal wer sie sind, egal wie sie sich verhalten haben. Und vielleicht bin ich ihm insofern auch gerade wichtig, obwohl mein Verhalten etwas anderes erwarten ließe... Das ist ein Grund zu Dankbarkeit, aber auch eine Einladung, meine Mitmenschen genauso zu behandeln.

2. "Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?" Jesus kritisiert den Pharisäer recht heftig, wie auch an anderen Stellen. Es geht ihm nämlich um einen wesentlichen Punkt, der auch mich auf besondere Weise betrifft. Das Äußere ist wichtig und ich muss dafür Rechenschaft ablegen, aber noch mehr zählt vor Gott die innere Haltung, das Herz. Hier kann ich mich fragen, inwieweit meinen guten Taten (meine Arbeit, Rosenkränze, Wallfahrten, Spenden…) auch der rechten inneren Einstellung entspringen.

3. "Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen." Jesus spricht nicht nur allgemein vom Inneren, sondern er spricht auch konkret aus, dass die Nächstenliebe das Wichtigste dabei ist. Und so fragt er mich heute: "Liebst du mich in dem, was du so tust? Liebst du deinen Nächsten wie dich selbst? Ich will dein Glück, ein Leben in Fülle für dich, aber dafür musst du zulassen, dass ich den Egoismus und Stolz aus dir entferne und dein Herz in meines umgestalte."

Gespräch mit Christus: "Herr, du mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, mein Schild und Horn meines Heils, meine Zuflucht" (Ps 18). Mach mich zu einem neuen Menschen nach deinem Willen.

Vorsatz: Ich möchte heute vor der Arbeit einen Moment innehalten, mir vor Augen halten, was meine Motivation dafür ist, und diese, wenn nötig, reinigen.

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