Tägliche Meditationen
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Freitag,
5. Oktober 2018

Gelegenheiten – für immer verpasst

Freitag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Meinolf von Paderborn
Hl. Anna Schäffer
Hl. Maria Faustina Kowalska, Mystikerin

Br. Daniel Flores Mondragon LC

Lk 10,13-16
In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Herr, ich kommen zu dir. Ich sehne mich nach dir. Ich brauche dich mehr als die Luft zum Atmen. Ich liebe dich, hilf mir, deiner Liebe mit Treue zu entsprechen. Heute will ich hier für dich da sein, so wie du immer für mich da gewesen bist.

Bitte: Herr, ich bitte dich um Demut. Damit ich jedes Mal, wenn ich mich irre, zu dir zurückkommen kann.

1. Weh dir! In dem Bewusstsein, dass er alles getan hatte, um die Bewohner dieser Städte zu sich zu bringen, und weil sie ihn immer wieder abgelehnt haben, hat Christus nur noch traurig sagen können: "Weh dir!" Hier sehen wir, wie die menschliche Freiheit, die so schön ist, oft dramatische Folgen hat. Gott hat schon alles getan, was er konnte, um mich an sich zu ziehen, um mir die Liebe seines Herzens zu offenbaren. Es liegt an mir, sie anzunehmen. Er öffnet sein Herz und wird dadurch verletzbar vor mir. Die Liebesantwort geschieht nicht nur in einem gewissen Moment, sondern jeden Tag meines Lebens, mit jeder Entscheidung, die mich Gott entweder näherbringt oder ferner von ihm rücken lässt. Weh dir! Er hat mich so reichlich beschenkt: Mein Glaube, meine Familie, meine Berufung. Was habe ich von ihm nicht erhalten? Wie gehe ich mit diesen Gaben um? Nutze ich sie, um näher zu Christus zu kommen, oder sind sie ein Hindernis für mich?

2. Kafarnaum. So oft haben mich mein Stolz und meine Vorurteile über die anderen dazu gebracht, mir von mir selbst und der Wahrheit ein falsches Bild zu machen. Die Verzerrung der Wahrheit fängt oft mit "Das ist keine Kritik, aber..." oder "Zu meiner Zeit..." oder "An seiner/ihrer Stelle..." an. Das alles zeigt, dass ich mich für gerecht und mein Verhalten für tadellos halte, während alle anderen sich von ihren bösen Wegen bekehren sollten. Man braucht viel Demut, um vor der eigenen Türe zu kehren, um zuzugeben, dass man selbst gefallen ist, dass man untreu und schwach gewesen ist. Das ist aber der einzige Weg, um Barmherzigkeit zu erlangen.

3. Wer euch hört, der hört mich. Gott wir nie müde, mir seine Liebe, seine Vergebung und seine Barmherzigkeit mit allen möglichen Mitteln anzubieten. Vor weniger als hundert Jahren sprach er zu Schwester Faustina, einer polnischen Ordensschwester, von seiner unendlichen Barmherzigkeit. Wie Papst Franziskus sagt: Gott wird nie müde zu vergeben. Wir sind diejenigen, die müde werden, ihn um Vergebung zu bitten. Es gibt keine Sünde, und sei sie noch so groß, die die Barmherzigkeit Gottes nicht vergeben könnte.

Gespräch mit Christus: Herr, danke sehr für deine Liebe, Geduld und bedingungslose Freundschaft. Hilf mir, jedes Mal aufzustehen, wenn ich falle, in dem Wissen, dass es für dich das Wichtigste ist, dass mir mehr daran liegt zu kämpfen, als hinzufallen. Hilf mir zu vertrauen, dass, wenn meine Sünden groß sind, deine Barmherzigkeit noch viel größer ist.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich ein Werk der Barmherzigkeit tun.

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