Tägliche Meditationen
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Samstag,
15. Dezember 2007

Jesus Fragen stellen

Samstag der zweiten Woche im Advent

P. Jason Smith LC

Mt, 17,9a,10-13
Während sie den Berg hinabstiegen, fragten die Jünger Jesus: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Herr, hilf mir, mit dir immer wieder zu sprechen.

1. Ein Gespräch mit Christus. Dieser Abschnitt zeigt die Art von Fragen, welche die Jünger oft stellten. Bei einer gewöhnlichen Unterhaltung, beim Runtersteigen von einem Berg, stellen die Jünger Jesus eine Frage, die sie schon länger beschäftigte. „Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen?” Dieser Abschnitt will uns sagen, wie wir in unserem geistlichen Leben vorankommen können: wir sollen uns immer wieder Zeit nehmen, mit Christus zu sprechen (zum Beispiel beim Hinausgehen aus dem Laden, oder wenn wir im Aufzug sind, usw.). Stellen wir ihm die Fragen, die uns gerade beschäftigen. Das ist der beste Weg, um unsere Beziehung mit ihm zu vertiefen.

2. Die Antwort Jesu. Dieser Abschnitt hat eine tiefe theologische Bedeutung. Das Kommen Elias und sein Fortgehen waren für die Jünger zu einem Problem geworden. Wenn Jesus der Messias ist, warum hatte sich dann die Prophezeiung, dass Elias wieder kommen werde, um ihm bei der Sendung, die Eintracht und Einheit aller wiederherzustellen, nicht erfüllt? (vgl. Mal 4,5-6). Christus bestätigt seinen Jüngern, dass Elias wiederkommen müsse, er korrigiert aber ihre Sichtweise. Elias war schon in der Person Johannes des Täufers gekommen. Wenn sich die Wiederkehr des großen Elias in dem enthaupteten Johannes erfüllt hatte, ist es dann noch überraschend, dass der glorreiche Messias der gekreuzigte Jesus sein würde? Jesus will damit sagen, dass das Los des Täufers ein Hinweis Gottes auf den Plan der Erlösung war. Gottes Wege sind nicht unsere Wege.

3. Fürchtet euch nicht davor, zu fragen! Die Frage der Jünger folgte unmittelbar auf die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, wo seine Gottheit durch die Stimme des Vaters offenbart worden war und sein ganzes Sein mit solchem Glanz erstrahlte, dass sogar seine Kleider leuchteten. Moses und Elias waren mit anwesend. Wie könnte man nach so einem Ereignis noch Zweifel haben? Zu fragen ist aber Teil unserer menschlichen Existenz. Die Jünger zeigen uns, dass es gut ist, sich mit seinen Fragen und Zweifeln an Christus zu wenden. Er wird uns die rechte Antwort geben.

Gespräch mit Christus:  „Jünger: Herr, was du sagst, ist wahr; wie du sagst, möge es, ich bitte dich, an mir geschehen! Deine Wahrheit lehre mich, sie beschütze mich und führe mich zum ewigen Heil. Und von allem üblen Wollen befreie sie mich und von ungeordneter Liebe, so will ich mit dir in aller Freiheit des Herzens wandeln!” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 4,1).

Vorsatz:   Ich will Christus heute bei einer jener „spontanen” Gelegenheiten eine Frage stellen.

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