Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
16. Mai 2018

Der Christ ist Jesu Gegenwart unter den Menschen

Mittwoch der siebten Osterwoche
Hl. Johannes Nepomuk, Märtyrer
Hl. Ubald, Bischof

Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 17,6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Einführendes Gebet: Mein geliebter Jesus, heute komme ich in deine Gegenwart. Durch die Taufe lebst du in mir, ich brauche dich nicht irgendwo außerhalb von mir zu suchen, sondern kann dich direkt im Heiligtum meiner Seele finden. Du weißt, dass ich nicht beten kann aus eigener Kraft. Hilf du mir, ganz ruhig zu werden in deiner Gegenwart, damit du mich in dieses Gebet hineinführst und darin leitest.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, berühre mein Herz und meinen Verstand, und erlaube mir, immer tiefer in das Geheimnis deiner Liebe einzudringen.

1. "Aber jetzt gehe ich zu dir." Auch für Jesus ist es schwer, sich von seinen Jüngern und von dieser Welt zu verabschieden. Er wird die Menschen in der Welt natürlich nie im Stich lassen, aber seine Gegenwart wird eine andere sein. Eine verborgenere, durch seine Anwesenheit in den Sakramenten, durch die Worte der Heiligen Schrift, durch die leise Stimme des Gewissens, durch seine liebende Vorsehung, durch sein Wirken in den Menschen, die sich ihm ganz hingeben. Doch Jesus ist auch gleichzeitig ganz Mensch, und so zeigt er seine Sorge um die Zukunft und das Schicksal seiner Jünger.

2. "Und die Welt hat sie gehasst." So wie Jesus selbst auf dieser Welt verfolgt worden ist, so werden auch diejenigen verfolgt, die an seinem Wort festhalten, denn sie sind nicht von dieser Welt. Wer wirklich die Seligpreisungen lebt, in Armut, Güte, Reinheit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, hält der Welt gewissermaßen einen Spiegel vor, der die eigenen Absichten zu Tage treten lässt. Und das können die Menschen nicht ertragen, wenn sie nur auf ihren eigenen Gewinn schauen, und damit letztendlich leer und zutiefst unbefriedigt bleiben.

3. "Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst." Doch der Blick in diesen Spiegel ist so wichtig und notwendig, um zum wahren Leben und zur Freude in Fülle kommen zu können. Denn genau das möchte Gott ja allen Menschen schenken. Und dafür sendet Jesus seine Jünger in die Welt, so wie der Vater ihn gesandt hat.Wir können aber nur sein Spiegel sein, wenn wir wirklich heilig sind – d.h. ganz eins sind mit Gott, wenn wir denken wie er, handeln wie er und vor allem lieben, wie er es tut. Das ist in der Regel ein langsamer Prozess, den der Herr in uns bewirkt. Wir können es niemals aus eigener Kraft, aber dafür hat Jesus sich geheiligt, – um uns heiligen zu können.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mich hineinnimmst in deinen missionarischen Auftrag. Du lässt mich teilhaben an der Freude, Menschen zu Gott zu führen, sei es durch mein Wort, durch meine Tat oder durch mein Gebet. Aber du kannst umso stärker durch mich wirken, je mehr ich mit dir vereint bin und je mehr ich dich in mir leben lasse. Du musstest zwar die Welt ohne deine physische Gegenwart belassen, aber du möchtest in ihr durch mich gegenwärtig bleiben. Durch mein Lächeln, durch mein gütiges Wort und durch meine helfende Hand, willst du heute all den Menschen begegnen, die meinen Weg kreuzen werden.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute ganz bewusst den Herrn einladen, in mir zu leben und den Menschen zu begegnen, die ich sehen werde. Diese Einladung werde ich nach Möglichkeit jedes Mal wiederholen, wenn ich aus dem Haus gehe oder wenn jemand zu mir kommt.

Archiv

Tägliche Meditationen