Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
31. Mai 2023

Dem Messias nachfolgen

Mittwoch der achten Woche im Jahreskreis

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 10,32-45
In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand. Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Einführendes Gebet: Heiliger Geist, ich bitte dich, hilf mir beten. Du Geist des Herrn, erneuere mein Denken, erleuchte mich mit deiner Wahrheit, entzünde mein Herz mit deiner Liebe! Ich öffne mich dir ganz, ich möchte still und aufmerksam sein. Begleite mich und unterweise mich.

Bitte: Herr, gib mir die Gnade, noch besser zu verstehen, was es bedeutet, in deiner Nachfolge zu stehen.

1. Auf dem Weg nach Jerusalem. Die Jünger folgen Jesus auf dem Weg nach Jerusalem und haben Angst. Warum? Das Markusevangelium beschreibt eine einzige Reise von Jesus und seiner Nachfolger nach Jerusalem: Das Ziel ist die Vollendung seiner Mission als Messias. Die Jünger sehen, wie Jesus mehr und mehr Menschen begeistert und mächtige Zeichen wirkt, wie er ohne Furcht und mit Autorität spricht. Gleichzeitig spüren sie auch die Spannungen um sich herum – die Feindseligkeit der religiösen Autorität, die Unterdrückung der Römer. Was wird passieren, wenn Jesus als Messias in Jerusalem ankommt? Wird er zum König gekrönt? Wird er verurteilt werden? Ich kann dieser Unsicherheit nachspüren: Habe ich irgendwann so etwas erlebt – dass ich weiß, Gott wird etwas bewirken, aber ich bin mir nicht sicher was? In diesen Momenten kann ich ein Jünger werden, der seinem Meister aufmerksam zuhört und zuschaut.

2. Die nackte Wahrheit. Jesus wusste ganz genau, was die Jünger beschäftigte, und wollte in diesem günstigen Moment die Wahrheit offenbaren. Es erwartet ihn Leiden, Tod und Auferstehung. Allerdings war es für die Jünger so anders, so neu, so unerwartet, dass sie es nicht ganz verstanden. Deshalb kommen Johannes und Jakobus zu Jesus und wollen für sich gute Plätze im messianischen Königreich sichern. Den anderen Jüngern geht es nicht viel besser. Aber Jesus kennt uns so gut, dass er mit viel Geduld weiter erklärt, was verstanden werden soll.

3. Bei euch soll es nicht so sein… Als Messias schenkt uns Jesus ein neues Leben, was allerdings in uns eine "metanoia", eine Umkehr, eine Verwandlung voraussetzt. Der rechte Umgang mit geistlicher Macht ist ein Beispiel für dieses neue, erneuerte Leben. Es ist faszinierend, dass Jesus uns diese Wahrheit nicht nur mit Worten lehrt, sondern mit seinem ganzen Leben. Er wird unser König, indem er sein Leben für uns hingibt. Er ist unser König, indem er uns immer mit Geduld annimmt und in die Wahrheit einführt. Wie wirkt das auf mich?

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine Geduld und deine Demut. Ich möchte von dir lernen.

Vorsatz: Ich möchte heute meine beruflichen oder familiären Aufgaben bewusst als Dienst verrichten.

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