Tägliche Meditationen
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Freitag,
19. August 2022

Du sollst lieben

Freitag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Eudes, Priester, Ordensgründer

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 22,34-40
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Einführendes Gebet: Jesus, danke, dass ich in deiner Gegenwart leben darf. Danke, dass du mich liebst. Auch heute möchte ich mit dir sprechen, von dir lernen, dir danken und bei dir Hilfe und Kraft für meinen Alltag finden.

Bitte: Hilf mir, Herr, besser zu verstehen, was dein Gebot der Liebe heute für mich bedeutet.

1. Das wichtigste Gebot im Gesetz. Der Gesetzeslehrer wollte Jesus auf die Probe stellen, aber ich kann seine Frage als Ausgangspunkt für mein Gebet nehmen. Herr, welches Gebot in der Bibel ist das wichtigste? Was ist das Wichtigste, das du von mir erwartest? Ich kann den ersten Teil der Antwort langsam lesen und innerlich verkosten: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken." Was bedeutet das für mich? Was sagt es mir heute?

2. Meinen Nächsten lieben. Ergänzend sagt Jesus, dass es ein zweites Gebot gibt, das ebenso wichtig ist wie das erste. Meinen Nächsten zu lieben ist ebenso wichtig für meine Beziehung mit Gott wie meine Liebe zu Gott selbst. Meine Liebe zum Mitmenschen, meine Achtung für ihn und meinen Dienst an ihm, erweise ich auch Gott selbst. Wie schön ist es, solche konkreten Gelegenheiten zu haben, um Gott zu lieben! Wie schön, zu wissen, dass auch und gerade die unzähligen verborgenen oder unbemerkten Dienste an den Menschen Gott viel bedeuten!

3. Mich selbst lieben? Das Maß für die Nächstenliebe lautet: Wir sollen den Nächsten lieben "wie uns selbst". Das setzt voraus, dass wir uns selbst lieben. Doch manchmal kann uns das schwerfallen, denn wir wollen doch nicht "egoistisch" sein. Der Egoismus ist eine ungeordnete Eigenliebe, bei der wir uns in irgendeinem Aspekt über die anderen Menschen und über Gott stellen wollen. Es gibt aber durchaus auch eine aufrechte Eigenliebe – wir dürfen und sollen uns Gutes tun und ein gutes Leben führen.

Gespräch mit Christus: Herr, erinnere mich immer wieder daran, dass meine Berufung die Liebe ist – dich zu lieben, meine Mitmenschen und auch mich selbst. Ich will mich nicht in Kleinigkeiten verlieren, ich möchte das Wesentliche klar haben und es leben.

Vorsatz: Ich möchte etwas ausdrücklich aus Liebe zu Gott tun.

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