Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
27. Januar 2016

Guter Boden kommt nicht von alleine

Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Angela Merici OSU
Hl. Julian von Le Mans, Bischof

Anton Stehmer

Mk 4,1-20
In jener Zeit lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, komm auf die mächtige Fürsprache der Mutter Gottes und spreche zu mir durch diesen Text.

Bitte: Herr, bearbeite meinen Boden, damit er fruchtbarer wird.

1. Jesus lehrte in Form von Gleichnissen. Sehr viele Menschen waren zu Jesus gekommen. Jesus aber lehrte sie in Form von Gleichnissen. Das war den Menschen nicht unbekannt. Um sie zu verstehen, musste man nachdenken und überlegen. Die Jünger Jesu verstanden seine Gleichnisse nicht und fragten nach, was er damit sagen wollte. Jesu Antwort fiel für sie positiv aus, jedoch nicht für die Menschenmenge. Jesus will keine Oberflächlichkeit, sondern dass die Menschen von Herzen danach suchen, ihn zu erkennen. Wir müssen nicht alles verstehen und wissen. Aber wir müssen ihm unser Herz öffnen, damit der Same des Wortes in uns Frucht bringen kann.

2. Die Aufbereitung des Bodens. Der erste Boden gleicht einem harten Weg. Der Same kann nicht aufgehen und die Vögel freuen sich über den Appetithappen. Ebenso geht es dem Wort Gottes in diesem Menschen. Ja, es gibt in uns Stellen, die steinhart sind. Doch Dauerregen weicht den Boden auf. Der zweite Boden ist felsig. Das Wort Gottes kann keine tiefen Wurzeln schlagen, da es nicht in den Untergrund eindringen kann. Wir müssen unsere Oberflächlichkeit bekämpfen, die Stille suchen, nachdenken.

Auf dem dritten Boden kann der Same sprießen, aber Dornengestrüpp wächst schneller und erstickt schließlich sein Wachstum. Jeder Gärtner weiß ein Lied davon zu singen. Unkraut muss man hart zu Leibe rücken. Wir müssen geistlich gegen die Sorgen der Welt, den trügerischen Reichtum und die Begierden ankämpfen, indem wir nicht unseren ersten Impulsen folgen und mehr auf das Wort Gottes vertrauen.

3. Der gute Boden. Kein Bauer sät seinen Samen so einfach auf den Boden. Jeder Boden muss bearbeitet werden, wenn er Frucht bringen soll. Ohne diese Aufbereitung fiele die Ernte mager aus. Und auch nach dieser Aufbereitung wird der Boden weiter gepflegt. Wer es sich bequem machen und nach der Saat kein Unkraut mehr jäten will, der erntet Unkraut. Und so ist das auch im geistigen Leben. Wer nicht kämpfen will, wird keine Frucht bringen. Wer aber seinen Boden bearbeitet, bringt reiche Frucht.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte gerne guter Boden sein und viel Frucht bringen. Doch du lehrst mich, dass ich dann meinen Boden fleißig bearbeiten muss. Hilf mir dabei, so dass dein Same durch mich viel Frucht bringen kann.

Möglicher Vorsatz: Ich prüfe meinen Boden und fasse einen Entschluss, um ihn besser aufzubereiten.

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