Tägliche Meditationen
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Montag,
16. Mai 2016

Gott hat die Welt so sehr geliebt…

Fest
Pfingstmontag
Hl. Johannes Nepomuk, Märtyrer

P. Karl Maurer LC

Joh 3,16-21
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet: Herr, du hast uns in deinem Leben und Sterben den Weg der Liebe gezeigt: "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich über die Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand" (1 Kor 4-7).

Bitte: Jesus, ich bitte dich, lass diese deine Liebe mein Leben immer mehr bestimmen.

1. Gott hat die Welt so sehr geliebt… Gott hat etwas Konkretes getan, um uns seine Liebe unter Beweis zu stellen, denn Liebe offenbart sich immer in Taten. Denken wir einmal nach: Ein Kind muss schon eine sehr große Liebe besitzen, damit es sein Lieblingsspielzeug mit jemandem teilt. Das verlangt schon sehr viel – auch von mir, wenn ich an mein Auto, meinen Laptop, mein Haus denke. Es aber ganz in die Hand eines anderen zu geben, das grenzt ans Unmögliche. Gott aber hat das um unseretwillen mit seinem Sohn getan. Er hat uns seinen Sohn ganz ausgeliefert. Und warum? - Weil er uns retten wollte. Und warum? - Weil er uns so sehr liebt.

2. Glauben. Wir können nur zum Glauben kommen, wenn wir unser Herz für Gottes Tun an uns Menschen öffnen. Wenn wir in die Krippe schauen, wenn wir das Kreuz anschauen, wenn wir auf den Auferstandenen schauen, dann beginnt in uns eine lebendige Beziehung zu Gott zu wachsen. Wir sind nämlich gerufen, die Taten der Liebe, die Gott für uns getan hat, ganz nahe an uns herankommen zu lassen. Erst wenn wir das tun, werden wir erkennen, wer Gott wirklich ist. Beim Propheten Hosea verheißt Gott, er werde Israel als Braut zu sich holen und erst dann, wenn es ihm so nahe kommt, wird gelten: "Dann wirst du den Herrn erkennen". (Hos 2,22). Und genau das bewirkt in uns der Glaube.

3. Wer die Wahrheit tut… Niemand kann die Wahrheit tun, ohne sich selbstlos in ihren Dienst zu stellen. Die große Lüge, die uns der Zeitgeist von heute aufschwatzen will, lautet: dass der Mensch sich selbst erlösen kann. Wenn jemand aber doch so lebt, muss er früher oder später etwas und mit der Zeit immer mehr Dinge verbergen. Der erlöste Mensch findet seinen inneren Frieden, seine Ruhe und seine Identität in einer liebevollen Beziehung zu Gott, zur Wahrheit. Jesus selbst ist diese Wahrheit. Und diese Wahrheit ist durch und durch Liebe und Barmherzigkeit.

Gespräch mit Christus: Jesus, vor dir brauche ich nichts zu verbergen. Du liebst mich gerade deswegen, weil ich mich nicht allein auf meine eigenen Kräfte verlassen will. Meine Schwäche darf ich dir immer wieder anvertrauen. In deiner Liebe bin ich geborgen, darf ich reifen und mich immer mehr entfalten.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute alles in Christi Licht legen. Wenn es irgendetwas gibt, was ich am liebsten verbergen möchte, dann werde ich es in sein Licht legen. Und dafür wird er mir den Frieden schenken.

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