Samstag,
11. Oktober 2014
Maria ist meine große Lehrerin der Tugenden
11. 10. 2014
Samstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bruno von Köln, Erzbischof
Hl. Joh.
XXIII, Papst
P. James Swanson LC
Lk 11,27-28
In jener Zeit, als Jesus zum Volk redete, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig
die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr
die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, du bist der Schöpfer der Welt und dennoch willst du mich anhören und leiten. Du kennst alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige und dennoch schenkst du mir die Freiheit, michzu entscheiden. Ich danke dir, dass du dich selbst mir schenkst. Dafür möchte ich dir mich hingeben in meiner Niedrigkeit, mit allem, was ich geben kann.
Bitte: Herr, hilf mir, Maria nachzuahmen.
1. Marias Meisterwerk. Die Frau in diesem Evangelium hat große Einsicht. Sie fühlt die Größe Jesu. Vermutlich ahnt sie, dass er der Messias ist. Es ist fraglich, ob sie auch erkannt hat, dass er der Mensch gewordene Gottessohn ist. Jedenfalls aber schließt sie von Jesu Größe auf die Größe Marias. Für sie ist es klar, dass eine Frau, die solch ein Meisterwerk hervorgebracht hat, selbst ein Meisterwerk sein muss. Alles, was sie ist, hat sie an ihn weitergegeben. Während wir sein göttliches Sein natürlich nicht Maria zuschreiben können, täten wir ihr jedenfalls grobes Unrecht, wenn wir seine menschlichen Tugenden nicht auch ihrem guten Vorbild zuschrieben.
2. Die unbefleckte Empfängnis. Es war Gottes Wunsch, dass Jesus so wie jeder von uns als Kind in diese Welt kommen sollte, und so brauchte er eine Mutter. Gott wollte für ihn die beste Mutter, eine perfekte Mutter, und so beschenkte er Maria mit vielen Gaben, angefangen von der Empfängnis, die unbefleckt war und Maria vor der Ursünde bewahrte. Wer könnte sich auch Jesus - rein und unschuldig - für neun Monate in einem von der Sünde verunreinigten Körper vorstellen? Der Vater wollte das Beste und gab das Beste für seinen Sohn, auch wenn dafür das Wunder der Unbefleckten Empfängnis nötig war.
3. Jesu Erzieher. Jesus war aber auch wahrer Mensch, und so musste er lernen wie jeder von uns. Wegen seiner Göttlichkeit waren seine menschlichen Fähigkeiten zwar nicht von Sünde verunreinigt, aber es war Maria, die ihn lehrte, sie im Familienalltag zu nutzen und zu schulen ‐ so wie es jede Mutter tut. Maria war perfekt dafür geeignet, alle Perfektionen in Jesu menschlicher Natur hervorzubringen. Durch ihre eigene unbefleckte Empfängnis war Marias Geist nicht von der Sünde verwundet, und so war sie immer in der Lage, Wege der Erziehung und des Lehrens zu finden, die genau auf Jesu menschliche Natur abgestimmt waren. Zu erziehen bedeutet nicht nur die Weitergabe von Wissen. Marias ständiges Vorbild in den Tugenden ‐ das Wort Gottes zu hören und zu befolgen ‐ war sicherlich sehr wichtig in Jesu Erziehung.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, es ist schwer für mich, zu verstehen, dass du als Mensch erzogen werden musstest wie jeder andere. Hilf mir, zu sehen, dass du voll und ganz Mensch warst, so wie ich es bin. Du hast mir Maria schon zur Mutter gegeben; bitte sie, auch mich zu erziehen und in mir alle Tugenden so zu formen, wie sie das bei dir getan hat.
Vorsatz: Sehe ich Maria wirklich in vollem Sinne als meine Erzieherin in den Tugenden? Welche Tugend benötige ich am meisten? Ich werde Maria bitten, mich heute eine Tugend ganz besonders zu lehren.