Tägliche Meditationen
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Samstag,
13. Januar 2018

Wer will sich erreichen lassen von dem, der gekommen ist?

Samstag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Hilarius, Bischof
Hl. Gottfried von Cappenberg OPraem
Hl. Ivette

P. Thomas Fox LC

Mk 2,13-17
In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte dir im Geist begegnen, in meiner Vorstellung, in meiner Wahrnehmung, meinen Sinnen. Ich möchte vor dir stehen. Und nun stehst du vor mir und sagst: "Ich bin gekommen…".

Bitte: Du Arzt, du Vater, du Hirt meiner Seele!

1. Viele hängen von mir und meinem Lebenszeugnis ab. Jesus, wie facettenreich bist du doch! Man findet dich überall: in der Stadt, bei den Menschen, draußen am See, du sprichst gern zu den Scharen und lehrst sie, rufst aber auch einzelne Menschen, gehst auf sie zu, sprichst sie an und änderst ihr Leben. Die Menge ist dir wichtig, weil du den Samen des Wortes ausstreuen und dich an alle im Brot des Lebens verschenken willst. Aber der einzelne Mensch fasziniert dich noch mehr, die Person, weil sie nach deinem Willen das eigentliche Ziel der ganzen Schöpfung ist. Ihr willst du begegnen, um Liebe auszutauschen, göttliche und menschliche, denn wenn du auch nur einen oder eine für deinen Vater gewinnst, gibt es viele, die durch sie gerettet werden, weil niemand eine einsame Insel ist, sondern jeder in eine Familie und eine Menge sozialer Bezüge eingebunden lebt. Levi war Zöllner. Von ihm und seinem Weg mit dir hing das Schicksal vieler Menschen ab.

2. Der Kranke, die Kranken und der Arzt. Was ist ein Kranker? Ich frage mich manchmal, ob es eigentlich noch gesunde Menschen in dieser Welt gibt! Innere Verletzungen, äußere Verletzungen, chronische Leiden oder solche, die uns unerwartet für eine Zeitlang überfallen – eine Grippe oder ein Schnupfen – Allergiker, Therapiebedürftige, alte Menschen mit ihren tausend Leiden, Burnout mitten im besten Alter, Knochenbrüche – alles kann uns passieren. Und wenn es einem dauerhaft gut geht, kann man leicht in Gleichgültigkeit und Routine fallen, gefühllos und borniert werden. Jesus war kein Gesundheitsfanatiker. Er betrieb keinen Körperkult. Er war Arzt. Er hatte ein Auge für die Kranken. Er kam wegen der Kranken. Wie steht es mit mir? Wofür habe ich ein Auge? Nehme ich die Kranken in meinem Umkreis überhaupt wahr?

3. Offenbarung als Heilsdialog: Wort Gottes und Antwort des Menschen. Das heutige Evangelium ist in seinem Herzen eine Berufungsgeschichte – die des Levi. Im Wort Gottes wendet sich Jesus unaufhörlich an uns Menschen und offenbart uns seinen Willen zur Einheit mit uns. Aber die Offenbarung bleibt unvollständig, wenn auf das "Wort" von Jesu Seite keine angemessene "Antwort" von unserer Seite erfolgt. Eigentlich hat dann gar keine Offenbarung stattgefunden… Denn im Leben geht es um wahren Austausch zwischen Mensch und Gott; und um wahren Austausch unter den Menschen. Um der größeren Liebe willen, um ihr Raum zu verschaffen und wenn nötig, Wälle und Klischees niederzureißen.

Gespräch mit Christus: Herr, du sehnst dich nach einer Antwort von uns. Nach einer Antwort, die von Herzen kommt. Befreie uns von allem, was uns gegen deinen Anruf immun macht. All diese Krankheiten, die unser Herz verschließen, eine uneinnehmbare Festung daraus machen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute mit besonderer Aufmerksamkeit die Kranken und die Krankheiten in meinem Umkreis wahrnehmen und, wenn möglich, mein Gebet, meine Hilfe oder Anteilnahme anbieten.

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