Tägliche Meditationen
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Freitag,
7. Oktober 2016

Maria, ein Werk der Gnade

Gedenktag
Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
Hl. Justina von Padua, Märtyrerin

Anton Stehmer

Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, Gott und Herr. Obwohl wir "nur" deine Geschöpfe sind, wollte dein Sohn einer von uns werden. Das "Ja" Mariens hat alles möglich gemacht.

Bitte: Jesus, hilf mir, die Gnade, die du mir gegeben hast, zu erkennen.

1. Die Berufung. Mit der Verkündigung greift Gott in Marias Leben ein. Das Eingreifen Gottes in das Leben eines Menschen ist ein Moment der Gnade. Dass Maria erschrak, ist natürlich, denn wenn man spürt, dass Gott eingreift, kann das Leben nicht mehr so weitergehen wie bisher. Es kommt etwas ganz Neues. Es ist der Beginn eines großen Abenteuers. Gnade bedeutet auch Schönheit. Das Eingreifen Gottes in das Leben eines Menschen hat immer das Ziel, den Menschen in seiner ganzen Person zu entfalten und "schön" zu machen. Wie wunderschön ist die Mutter Jesu doch geworden!

2. Teilnahme am Erlösungswerk Gottes. Gottes Gnade an Maria bestand nicht nur darin, die Mutter des Erlösers zu werden, sondern auch an der Erlösung der Welt mitzuwirken. Maria nahm am Leben Jesu teil, an seinem Leiden und an seiner Auferstehung. Sie war dabei, als die junge Kirche zu wachsen begann. Sie wurde zur Mutter der Kirche. Auch wir sind gerufen, am Erlösungswerk teilzunehmen. Das können wir in vielen Pfarreien, Gemeinschaften und Bewegungen der Kirche tun. Auch das "Regnum Christ" ist ein solcher Ausdruck der Gnade Gottes.

3. Unser "Ja" ist erforderlich. Maria sagte: "Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast." Maria musste sich entscheiden. Ohne unser "Ja" kann die Gnade Gottes sich nicht entfalten. Das "Ja" bedeutet aber auch, mit Maria hinauf nach Golgota zu gehen. Das Kreuz gehört auch zur Gnade.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sage "Ja" zu deiner für mich bestimmten Gnade. Du willst durch mich die Welt zum Guten verändern. Hilf mir, die Gnade, die du mir geschenkt hast, besser zu erkennen und anzunehmen.

Möglicher Vorsatz: Ich denke über die Gnade nach, die ich erhalten habe, und erneuere heute mein "Ja".

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