Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
6. Oktober 2016

Beten von ganzem Herzen

Donnerstag der Siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bruno der Kartäuser

Anton Stehmer

Lk 11,5-13
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Einführendes Gebet: Jesus, ich klopfe bei dir an. Danke, dass du mir nun die Tür öffnest und wir miteinander sprechen können.

Bitte: Heiliger Geist, hilf mir, von ganzem Herzen zu beten.

1. Zudringliches Bitten. Das Gleichnis berichtet, wie mitten in der Nacht ganz überraschend ein Gast kommt. Um ihn zu bewirten, muss der Gastgeber seinen Freund mitten in der Nacht wecken und ihn um Brote bitten. Der Freund ist nicht erfreut und ärgert sich über die Ruhestörung. Doch der Gastgeber gibt nicht auf, weil er weiß, dass sein Freund sein Freund ist. Jedoch muss er recht zudringlich werden, d.h. er muss heftig klopfen und immer lauter rufen. Wegen dieser Zudringlichkeit gibt der Freund schließlich nach.

2. Bitten, suchen, anklopfen – von ganzem Herzen. Jesus sagt uns hier, dass wir bitten, suchen, anklopfen sollen. Er verspricht, dass wir damit nicht auf taube Ohren stoßen und Erfolg haben werden. Aber welche Haltung ist notwendig? Das Gleichnis zuvor lehrt, dass wir zudringlich sein müssen. Es ist nicht damit getan, ein bisschen zu bitten, zu suchen, anzuklopfen. Vielmehr muss man es mit Entschlossenheit, Intensität, Herzenshingabe und Beharrlichkeit tun. Jesus verspricht, dass es Wirkung haben wird. Gott ist ein guter Vater, er gibt uns nur Gutes! Unser Bitten, Suchen, Anklopfen geht also nie leer aus.

3. Gott gibt den Heiligen Geist. Doch Gott will uns zuerst die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist geben. Mit dem Heiligen Geist wird unser Beten immer tiefer, effektiver und wirksamer. Wir werden zu guten Mitarbeitern Gottes.

Gespräch mit Christus: Jesus, oft ist mein Gebet oberflächlich und ichzentriert. Doch du willst, dass es intensiv ist, ja sogar zudringlich, denn du willst mein Gebet erhören. Lass mich mit Hilfe des Heiligen Geistes lernen, besser zu beten.

Möglicher Vorsatz: Heute prüfe ich, wie ich bete.

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