Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
4. Juni 2023

Der Dreifaltige Gott

Dreifaltigkeitssonntag

Michael Roidl

Joh 3,16-18
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Einführendes Gebet: Vater, Sohn, Heiliger Geist. Ich möchte dieses Gebet bewusst mit euch, der Dreifaltigkeit teilen. Vertrauend komme ich zu euch, um in Einheit mit euch zu treten.

Bitte: Herr, bitte schließe mich in die Dreifaltigkeit ein und lass mich immer tiefer Teil dieser Liebesbeziehung werden.

1. Der Kern unseres Glaubens. Am Anfang dieser kurzen Evangelienstelle bietet uns Johannes sehr kurz zusammengefasst einen der wichtigsten Aspekte unseres Glaubens an – "Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab". Das bietet sich für eine Betrachtung an: Stellen wir uns vor, wie der Vater und der Sohn ins Zwiegespräch gehen und aus der gemeinsamen Liebe heraus entscheiden, die Menschheit mit dem Preis des Blutes zu befreien. Nehmen wir uns die Zeit, über diese Liebe Gottes zu uns, die in der Hingabe Christi offenbar wird, nachzudenken und Gott dafür zurückzulieben.

2. Falsche Gottesbilder. Jesus spricht außerdem davon, dass der Vater ihn nicht in die Welt gesandt hat, um sie zu richten, sondern um sie zu retten. Oft denken wir von Gott, als ob er ein pharisäischer Richter wäre, der uns ständig über die Schultern schaut und bei jeder kleinen Abweichung von seinen Regeln enttäuscht ist. Erlauben wir Jesus, mit seinen Worten unsere fehlerhaften Gottesbilder zu reinigen und ihn als den liebevollen Hirten zu sehen, der dem verlorenen Schaf nachgeht, um es zurück in den Stall zu bringen. Wie sehe ich Gott? Als den Richter oder den Retter?

3. Hoffnung. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet. Zu schön, um wahr zu sein? Nur für denjenigen, der davon überzeugt ist, sich selbst retten und erlösen zu müssen. Jesus ist unser Retter und das bedeutet, dass wir uns nicht selbst retten. Wenn wir Jesus also glauben, dass er unser Bestes will, uns am Kreuz gerettet hat, dann gibt es kein Gericht. Jesus springt beim Gericht für uns ein und zahlt den Preis. Die Frage ist: Glaube ich ihm, dass er mich erlöst und dass ich mich nicht selbst erlösen muss? Natürlich müssen wir auch das Unsere tun. Doch laufen wir nicht ständig Gefahr, diesen unseren Teil massiv zu überschätzen?

Gespräch mit Christus: Vater, Sohn, Heiliger Geist, ich danke euch, dass ihr gekommen seid, um mich ganz persönlich zu retten. Verwandelt meine Dankbarkeit in Liebe zu euch.

Vorsatz: Ich möchte mir heute fünf Minuten (oder mehr Zeit) nehmen, um etwas über Christus zu lesen und so mein Gottesbild zu vervollständigen.

Archiv

Tägliche Meditationen