Tägliche Meditationen
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Samstag,
26. August 2006

Der Größte und Demütigste

Samstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Cathal Deveney LC

Mt 23,1-12
Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet:  Herr, du bist Gott und hast dich erniedrigt bis zum Tod am Kreuz. In diesen Augenblicken der Vertrautheit mit dir hauche Leben in mein Herz, so dass ich lebe und dir in Liebe diene. Ich liebe dich und glaube an dich. Ich hoffe, einst mein Leben in deiner Gegenwart zu verbringen.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, in der Demut zu wachsen.

1. Der Größte. Das Scheitern der Schriftgelehrten und Pharisäer hatte seinen Ursprung in dem Widerspruch zwischen dem, was sie predigten, und dem, was sie lebten. Jesus war anders. Er lehrte die Wahrheit mit Worten und Taten. Er sagte, es ist besser zu dienen als bedient zu werden, und so wurde er Mensch, um uns zu dienen. Er starb für uns, damit wir das Leben haben. Er diente seinen Schafen, indem er freiwillig sein Leben für uns hingab. In der Tat, er ist größer - unendlich größer - als alle Geschöpfe, denn er und der Vater sind eins. Er ist der geliebte Sohn des Vaters, dennoch kam er und kniete nieder, um unsere Füße zu waschen.

2. Der Demütigste.  Wer ist er? Wie ergründen wir das Mysterium vom Sohn Gottes? Wie können wir die Liebe des Vaters fassen? Wir können sie nicht verstehen. Vielleicht fürchten wir uns, darüber nachzudenken. Der Heilige Geist offenbart uns die Demut Gottes, der sanftmütig und demütig von Herzen ist. Ist es möglich, dass Gott mich so sehr lieben kann? Die Antwort ist: ja. Er entkleidete sich wegen uns selbst seiner Göttlichkeit, wie der heilige Paulus sagt (vgl. Phil 2,5-11). Er nahm die Erniedrigung unseres menschlichen Daseins und des Kreuzes für unsere Erlösung an. Niemand, so erhaben wie Christus, ist jemals auf die Welt gekommen oder wird je kommen. Niemand, so demütig wie Christus, ist jemals auf die Welt gekommen oder wird je kommen.

3. Die großartige und demütige Gegenwart des Herrn.  Die eucharistische Gegenwart unseres Herrn ist wahrhaftig großartig und zugleich wahrhaft demütig. Sie ist großartig, weil er mit seinem Leib, seinem Blut, seiner Menschlichkeit und Gottheit gegenwärtig ist. Er ist wahrhaft gegenwärtig. In der Eucharistie ist der Sohn Gottes vor uns. Er, der in unsere Herzen kommt, ist der allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde, den die ganze Welt nicht fassen kann. Er ist gegenwärtig in der Demut des Sakraments, unter den Zeichen von Brot und Wein. Es ist Zeit zur Betrachtung - in stiller und tiefer Ehrfurcht - um unseren Herrn zu verehren und zu lieben.

Gespräch mit Christus:  Herr, was soll ich sagen? Welche Worte können die Gedanken meines Herzens fassen, wenn ich über deine Größe und Sanftmut nachdenke. Ich erkenne, dass Demut ein Zeichen von Größe ist. Ich sehe, dass wahre Liebe immer demütig ist; denn zu lieben heißt, sich selbst zu geben. Zu lieben heißt auch, das Gute für den anderen zu wollen. Herr, lass mich wahr und demütig in meiner Liebe zu dir sein.

Vorsatz:  Ich will die Eucharistie empfangen und Gott für seine Gegenwart danken. Wenn ich es nicht zu einer Messe schaffe, will ich stattdessen geistig kommunizieren.

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