Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
17. September 2008

Die Wahrheit macht dich frei

Mittwoch der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Hildegard von Bingen, hl. Robert Bellarmin

P. Matthew Kaderabek LC

Lk 7,31-35
Jesus sprach zu der Menge: Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich? Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Johannes der Täufer ist gekommen, er isst kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagt ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder recht bekommen.

Einführendes Gebet:   Herr, diese Zeit des Gebetes sollte mir alles bedeuten: die Zeit, nach der ich mich sehne, die Nahrung, die mich kräftigt und der Trost, der mich stärkt. Ich weiß, dass du in mir wirkst, auch wenn ich es nicht merke und nicht imstande zu sein scheine, deine Gegenwart zu erkennen. Ich möchte eifrig und von Herzen beten, nicht nur mit meinem Verstand.

Bitte:  Herr Jesus, möge ich immer die Wahrheit suchen und bereit sein, alle Konsequenzen daraus für mein Leben anzunehmen.

1. Suche die Wahrheit ohne Ausflüchte. Der Glaube ist letztlich ein Geschenk Gottes, aber um es zu erhalten, müssen wir mit seiner Gnade zusammenwirken und offen sein für die Wahrheit. Im heutigen Evangelium tadelt Jesus jene, die leere Ausreden vorbringen, um ihn abzulehnen. Er vergleicht sie mit Kindern, die von ihrem eigenen Standpunkt so eingenommen sind, dass sie keinen besseren verstehen können. Es gibt eine oft erzählte Geschichte über ein vierjähriges Mädchen, dem es schwer fiel, ihre Plastikperlen gegen echte Perlen, die ihr Vater ihr anbot, einzutauschen. Wie häufig sind wir wie dieses Kind von unserem sündigen Lebensstil so eingenommen, dass wir blockiert sind, die Glaubwürdigkeit, die Schönheit und die Freiheit, von der Sünde abzulassen, um Christus nachzufolgen, zu begreifen? Wie häufig bringen wir leere Ausreden vor, um Christus, der in der Lehre seiner Kirche gegenwärtig ist, abzulehnen, und um unseren sündigen Lebensstil, unsere Plastikperlen, beizubehalten?

2. Die Heiligen als unsere Vorbilder. Jesus sagt: „Die Weisheit hat recht bekommen durch all ihre Kinder”. Wenn die erste „Weisheit” sich auf Christus bezieht, wie es das Buch der Sprüche 8,22 und das Buch der Weisheit 7,26 vorschlagen, und der Ausdruck „ihre Kinder” sich auf die „Kinder der Weisheit” bezieht, wie man in Hebräisch für „weise Menschen” sagt, dann preist diese Evangeliumsstelle die Heiligen. Sie sind weise Männer und Frauen, die durch alle Zeiten hindurch nicht nur offen waren für die Wahrheit Gottes, sondern anderen die Wahrheit bezeugt haben, oft durch die Hingabe ihres Lebens. Ein Segen dieses Jahrhunderts ist die breite Verfügbarkeit von Büchern und Filmen, die über das Leben der Heiligen erzählen. Wann habe ich zuletzt eine Schrift eines Heiligen oder dessen Biographie gelesen, oder einen Heiligen als Helden für meine Kinder dargestellt, damit sie ihm nacheifern?

3. Nächstenliebe im Gespräch. Alles, was wir haben und tun, ist ein Geschenk Gottes, auch unsere Fähigkeit zu sprechen oder auf anderem Wege miteinander zu kommunizieren. Sprechen spielt eine wichtige Rolle in der Erlösungsgeschichte. Gott tadelte und zerstreute die, die den Turm zu Babel bauten, indem er ihre Sprache verwirrte. Gott segnet und beginnt, das Volk des neuen Bundes, die Kirche, wieder zu vereinen, durch ein gegenteiliges Sprachwunder ‐ das Geschenk an die Jünger, nach Pfingsten in fremden Sprachen reden zu können. In dieser Evangeliumsstelle erleben wir, dass das Volk ihr wertvolles Geschenk der Sprache nutzt, um Lügen über Jesus und Johannes den Täufer zu verbreiten. Nutzen wir unser Geschenk der Sprache wie Heilige oder wie die „Menschen der Generation zur Zeit Christi”? Sind wir bedacht, gut über andere zu sprechen und unsere Zungen in Augenblicken des Zorns im Zaum zu halten? Vermeiden wir Klatsch und Tratsch sowie Sünden der Herabsetzung und falscher Anschuldigungen? Sind wir vertraut mit den Abschnitten des Katechismus der Katholischen Kirche, die das achte Gebot behandeln?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, meine eigenen Meinungen und Ideen sind leer und schwach, wenn sie nicht auf deiner Wahrheit beruhen. Du bist meine Wahrheit. Lass mich niemals so töricht sein zu glauben, dass ich Dinge besser verstehe als du. Gib mir Augen für die Wahrheit und gewähre mir die Gnade, Täuschungen und die Taktiken dieser Welt zu erkennen und schnell abzulehnen. Schließlich, Herr, bitte ich dich um die Gnade, mein Reden zu benutzen, um andere in der Wahrheit aufzubauen und nicht, um sie ihnen zu entreißen. Die Menschen um mich herum sollen die Nächstenliebe in meinem Reden erkennen. Dies soll mein Markenzeichen sein.

Vorsatz:   Heute will ich über mindestens zwei Leute gut sprechen und bedacht sein, Klatsch und Tratsch zu meiden.

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