Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
5. Juni 2008

Zum Singen und Tanzen berufen

Donnerstag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonifatius, Bischof

P. Eugene Gormley LC

Mk 12,28-34
Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du der größte Lehrer bist. Der Schriftgelehrte fragte dich eine bestimmte Frage, und du gabst eine sehr klare Antwort. Ich vertraue dir. Ich glaube und ich weiß, dass du mit mir im Boot bist, sodass ich mich nicht fürchten muss ‐ egal, wie hoch die Wellen schlagen und wie stark der Wind ist.

Bitte:  Herr, hilf mir, mit einem offenen und vertrauenden Herzen auf dein Wort zu hören. Du stelltest das Gebot der Nächstenliebe auf die gleiche Ebene wie das Gebot, Gott mit ganzem Herzen zu lieben. Hilf mir, die Neuheit dieser schönen Lehre zu verstehen.

1. Unser „Navigationsgerät”. Die Gebote sind Gottes Richtungsangaben, um uns zu helfen, unser Ziel zu erreichen: den Himmel. Sie kommen aus Gottes Güte und Weisheit. Sie sind unser bester Pfad. Sie sind effektiv. Sie machen den Weg kürzer. Mit ihnen brauchen wir weniger Energie, um unser Ziel zu erreichen. Bin ich eigentlich froh darüber, dass ich den besten Weg kenne? Sehen andere diese Überzeugung in mir? Oder beklage ich mich nur über die Schwierigkeiten auf dem Weg?

2. Ein glücklicher Mann. In Christi Gleichnis vom Mann, der einen Schatz in einem Acker findet und alles verkauft, um den Acker zu kaufen (Mt 13,44), ist der Mann vollkommen glücklich, weil er einen Schatz gefunden hat, der alle seine Nöte lösen wird. Er kann singen und tanzen, obwohl er immer noch hart arbeiten muss, um den Schatz auszugraben. Er ist geistig ein neuer Mensch. Bin ich ein glücklicher Mensch? Achte ich darauf, dass ich diese Freude nicht mehr verliere?

3. Ein Schatz ist viel Mühe wert. Wir können glücklich sein in dem Maße, in dem wir mit Christus vereint sind und hart für ihn, unseren Schatz, arbeiten. Ein ernsthaftes Projekt erfordert von uns eine ernsthafte Hingabe, Mühe und eine oft wiederholte Erneuerung unserer Hingabe. Weil wir aber wissen, dass wir unsere Zeit und unsere Talente so gut, wie wir es können, nutzen, dürfen wir eine tiefe innere Zufriedenheit erleben. Arbeite ich hart? Bin ich dazu fähig, die Dinge zu tun, die Christus von mir verlangt?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich liebe dich. Ich danke dir. Ich möchte ein glücklicher Mensch sein. Was hindert mich daran, das zu erfahren, wenn ich doch dich jeden Moment meines Lebens bei mir habe? Hilf mir, besser mit Schwierigkeiten umzugehen. Gib mir Stärke. Möge ich immer auf deine Vorsehung vertrauen.

Vorsatz:   Egal was heute passiert, ich werde mich daran erinnern, dass ich der glückliche Mensch bin, der einen Schatz gefunden hat.

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