Mittwoch,
21. Oktober 2009
Es ist so schwer, gute Hilfe zu bekommen
Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ursula und Gefährtinnen, Märtyrerinnen
P. Steven Reilly LC
Lk 12,39-48
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt,
so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn
kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis
nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der
Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der
Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter
seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und
anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr
an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der
Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den
Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge
bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig
Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel
anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.”
Einführendes Gebet: Herr Jesus, mein Schöpfer und Erlöser, alles Gute kommt von dir. Du bist die wahre Quelle des Friedens und des Glücks. Ich danke dir, dass du mich erschaffen hast und mir das unschätzbare Geschenk des Glaubens gegeben hast. Ich danke dir, dass du immer an meiner Seite bist. Ich danke dir für dein Erbarmen und deine Liebe. Herr, ich will dir eine immer großzügigere Antwort in meinem Leben geben.
Bitte: Herr, hilf mir, ein treuer und kluger Knecht zu sein.
1. Gesucht: Treue und kluge Knechte. Jeder, der schon einmal in einer führenden Stellung war, weiß, wie schwer es ist, Leute einzustellen. Oft scheint es wie ein Würfelwurf zu sein, besonders dann, wenn das, was im Lebenslauf steht, mit unserem Gefühl im Bauch konkurriert. Nichtsdestotrotz, um eine gute Auswahl zu treffen, brauchen wir eine klare Vorstellung darüber, was wir wollen. Der Herr hat eine einfache Stellenbeschreibung für die Knechte, die er braucht. Sie müssen treu und klug sein. Treu sein heißt, nicht die eigenen Vorstellungen und Wünsche über die ihres Herrn stellen, sondern dem zu dienen, der sie eingestellt hat. Sie gehen so weit, dass sie sich die Wünsche ihres Herrn zu eigen machen. Sie sind in der Lage, sich den zahllosen Umständen anzupassen. Sie handeln immer nach der Maxime: „Wie würde jetzt Jesus handeln?”
2. Die eigene Medizin kosten. Wenn ich vom Herrn eingestellt bin, ist es doch selbstverständlich, dass ich dieses Vertrauen in mich auch rechtfertigen muss. Der unverantwortliche Knecht entschuldigt seine Begierden und missbraucht seine Autorität. Die Verspätung des Herrn vermittelt ihm ein falsches Gefühl von Sicherheit. Wenn das wachsame Auge seines Herrn ihn nicht bremsen würde, würde sein Stolz außer Kontrolle geraten. Der Herr wird aber zurückkommen und der Diener wird die Folgen seiner Arroganz zu spüren bekommen: Seine eigene Medizin wird bestimmt bitter schmecken. Der Herr lädt uns ein, uns darüber bewusster zu werden, dass er immer gegenwärtig ist. Er ist besonders denen nahe, die ihre von Gott gegebene Aufgabe ganz und verantwortlich erfüllen wollen. Er gibt seine Gnade allen, die ihr Leben in seiner Gegenwart leben.
3. Führungsstile. Die zwei Arten von Dienern haben sehr unterschiedliche Führungsstile. Der eine schlägt die Diener; der andere verteilt den Lohn zur rechten Zeit. Wir alle wollen zu diesen treuen und klugen Dienern gehören, die sich um die ihnen Anvertrauten gut kümmern. Manchmal scheint es, dass uns die Verantwortung mehr zur Last als zur Freude wird. Während der böse Knecht seinen Begierden nachgibt, ist der gute Knecht in Gefahr, aufgrund von Müdigkeit und Ungeduld aufzugeben. Wenn es darum geht, andere zu formen, ist die Gefahr der Frustration sehr groß. Wenn der Herr einen so grausamen Tod für unsere Rettung erleiden musste, muss der Wert einer einzigen Seele unermesslich sein. Wenn wir dieses Beispiel betrachten, müssen wir lernen, unsere kleinen Ärgernisse beiseite zu schieben und uns statt dessen treu um die uns Anvertrauten kümmern.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du hast mir eine so große Verantwortung gegeben. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe und wenn ich nicht so gelebt habe, wie du es von mir erhofft hast. Ich verspreche dir, dass ich mich bemühen werde, deine Liebe den mir Anvertrauten weiterzugeben.
Vorsatz: Wenn meine Geduld auf die Probe gestellt wird, will ich innehalten und mich fragen: „Wie soll ich mich in dieser Situation verhalten, dass es dem Herrn gefällt?”