Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
7. Februar 2007

Von was das Herz voll ist, davon spricht der Mund.

Mittwoch der fünften Woche im Jahreskreis

P. Ned Brown LC

Mk 7,14-23
Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein. Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Einführendes Gebet:   Herr, im Glauben an dich öffne ich meinen Willen dem deinen. Im Vertrauen auf dich will ich deinen Willen befolgen. Ich weiß, dass es dein Wille ist, dass ich so liebe, wie du geliebt hast. Vermehre darum meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir, damit ich deiner Freundschaft treu bleibe.

Bitte:  Jesus, reinige mein Herz von unwürdiger Liebe, damit ich dich vollkommen lieben kann.

1. Geschichte eines besudelten Mannes. Zwei Mönche spazierten an einem Fluss entlang, als sie plötzlich eine Stimme hörten, die verzweifelt um Hilfe schrie. Eine Frau war von einer zerstörten Brücke gefallen und drohte zu ertrinken. Der jüngere Mönch schwamm zu ihr, um sie zu retten, während der ältere Mönch missbilligend zuschaute. Als sie eine Stunde nach dem Vorfall zurück im Kloster waren, sah der ältere Mönch es für seine Pflicht an, seinem Mitbruder einen Rat zu geben und ihn brüderlich zu ermahnen wegen seines unvernünftigen Handelns. „Du solltest wissen, Bruder, dass unsere Regel von uns verlangt, dass wir uns von Frauen rein halten sollen. Du aber hast diese Frau nicht nur berührt, sondern sie sogar auf deinen Armen aus dem Wasser getragen.” Der jüngere Mönch erwiderte aufrichtig: „Bei allem Respekt, mein lieber Bruder, ich ließ die Frau am Flussufer zurück, du aber trägst sie immer noch in deinem Herzen.” Wessen Herz in dieser Geschichte gefiel dem Herrn wohl am meisten?

2. Ausreden, Ausreden. Der neidische Mensch benutzt die Ausrede: „Seine Wohnung ist so luxuriös.” Der Dieb sagt: „Er hat sein Haus nicht abgeschlossen.” Der Lüstling behauptet: „Die Frauen sind so unanständig.” Die Liste unserer Ausreden geht immer weiter, bis wir uns schließlich selbst die Absolution geben. Zuletzt folgt die Ausrede: „Der Teufel hat mich dazu getrieben.” Seien wir ehrlich mit uns selbst und fragen wir uns: „Welche Ausrede habe ich?” Unser Herr sagt uns, dass wir nicht auf die äußeren Symptome des Bösen achten sollen, sondern auf dessen Wurzel. Welche bösen Gedanken lasse ich in meinem Herzen zu? Er weiß: bevor etwas nach außen hin verkehrt läuft, muss zuerst innen etwas verkehrt gegangen sein. Wir suchen unseren eigenen Vorteil, und übersehen das, was unsere Pflicht ist, nämlich die Achtung vor dem Anderen. Wir lassen uns allzu oft von selbstsüchtigen Motiven leiten; wir suchen zu selten das Wohl unseres Nächsten.

3. Heilmittel für unsere misstrauischen Herzen. Wir erwarten die Wiederkunft des Herrn, aber zu oft suchen wir unerlaubte oder unwürdige Lieben, die den Herrn hindern, unser Herz in Besitz zu nehmen. Wir müssen lernen, uns selbst in aufopferungsvoller Liebe hinzugeben und so Christus nachzuahmen. Wenn wir nicht uns selbst sterben, wenn unsere Liebe nicht echt ist, werden wir den Ruf Christi, sein Jünger zu sein, niemals völlig akzeptieren. Um das zu tun, müssen wir die Nächstenliebe leben, müssen wir Gott um seiner selbst willen lieben, ohne immer gleich nach persönlichem Trost zu suchen. Unermüdliches und bedingungsloses Vertrauen ist der Schlüssel dazu. Unser Vertrauen auf Gott darf nicht wanken, wenn er uns nicht gleich den Trost sendet, nach dem wir verlangen. Er weiß besser, was wir brauchen. Das verlangt von uns einen starken Glauben an den Herrn, und genau das will er von uns: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird” (Hebr 11,6).

Gespräch mit Christus:  Herr, du kennst mich. Du weißt, dass mein Herz unruhig ist, bis es ruht in dir. Hilf mir, voll Hoffnung und Entschiedenheit zu bleiben, wenn der Zweifel kommt. Ich weiß, dass du deine Versprechen hältst, denn du bist mein Vater, der mich liebt, der immer über mir wacht und das Beste für mich will. Hilf mir, stets über mein Herz zu wachen, damit es bereit ist, wenn die Stunde kommt, in der du zu mir kommen willst.

Vorsatz:   Ich will geduldig sein und auf Gott vertrauen, wenn ich meine, dass meine Gebete nicht erhört werden, wann und wie ich es gern hätte, und ich will dabei oft wiederholen: „Jesus, ich vertraue auf dich.”

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