Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
20. Juli 2023

Endlich Frieden finden!

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Margareta, Jungfrau, Märtyrin

Br. Nils Benedikt Schäfer LC

Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Herr, diese Zeit soll dir gehören! Hilf mir, mich von meinen Sorgen zu lösen, um auf dein Wort zu hören! Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich liebe dich!

Bitte: Christus, hilf mir, in dir die Ruhe zu finden!

1. Unruhig ist mein Herz... Kommt zu mir, die ihr euch plagt! Diese Worte finden direkt Resonanz in unseren Herzen. Wie oft plagen wir uns durch das Leben und binden uns selbst schwere Lasten auf! Noch 2000 Jahre nach diesen Worten aus Jesu Mund sind die Gründe dieser Plackerei dieselben: Uns quält die unersättliche, unruhige Suche nach Ehre, Macht, Lust und Geld, wie es schon Thomas von Aquin formulierte. Unser Leben ist zu sehr auf die Güter dieser Welt ausgerichtet und genau diese Güter können unser unruhiges Herz einfach nicht stillen. Sie hinterlassen in uns eine Leere – wie eine Serie Fata Morganas, die uns auf unserer Suche durch die Wüste nach echtem Wasser begegnen. Unser Herz ist schlichtweg für mehr gemacht. In welchem Bereich meines Lebens bemerke ich, wie ich Ehre, Macht, Lust oder Geld nachjage? Bemerke ich, wie sie in meinem Herzen eine Leere zurücklassen und mein Leben in einen Zustand der unendlichen Suche – der Unruhe – versetzen?

2. …bis es ruht in Dir! In seinen Bekenntnissen beschreibt der heilige Augustinus wie kein Zweiter seine eigene Jagd nach den Freuden dieser Welt. Sein Fazit von Jahrzehnten der Suche nach der Erfüllung seiner unauslöschlichen Sehnsucht ist heute genauso aktuell wie vor 1600 Jahren: "Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in Dir, Herr!" Nur Gott kann unsere Sehnsucht erfüllen! Ohne ihn ist alles nichts! Daher lädt uns Christus ein, zu ihm zu kommen und unsere Lasten abzulegen. Er will uns alles schenken, was unser lechzendes Herz braucht. Seine Gegenwart reicht! Wenn Christus im Zentrum unseres Lebens steht, finden alle anderen Tätigkeiten ihren rechten Platz und wir können endlich aufhören, den Versuchungen dieser Welt zu dienen. Mit der bedingungslosen Hingabe an Christus als Herr unseres Lebens, tritt endlich Frieden an die Stelle des Sturms in meinem Innern. Habe ich das schon erfahren und kenne ich den Frieden Gottes?

3. Loslassen im Vertrauen. Doch auch wenn dieser Satz des heiligen Augustinus uns immer wieder tief bewegt, ist das Eintreten in diesen Lebensstil ein herausfordernder Kampf. Denn er beinhaltet die Absage an das, was uns unsere Kultur in jedem Lied, in jedem Film und in jeder Werbeanzeige zu versprechen sucht: Je mehr du dich selbst suchst und mit Ehre, Macht, Lust und Geld füllst, desto glücklicher wirst du! Und wenn du noch nicht glücklich bist, brauchst du einfach mehr von diesen vier! Und möglichst auf eine neue Weise! Die Loslösung von diesen leeren Versprechen verlangt unserer allzu menschlichen Natur viel ab. Ein radikales Loslassen unserer Sicherheiten und ein Sprung echten Vertrauens in die Versprechen Gottes sind dafür notwendig. Christus will uns unsere Last abnehmen und in seinen Frieden eintreten lassen, den er uns durch den Heiligen Geist schenkt. Doch es gibt im geistlichen Leben keinen Raum für halbherzige Entscheidungen. Entweder wir erteilen den hohlen Versprechen unserer Zeit eine Absage oder Jesu Verheißung von Ruhe für die Seele bleibt in unserem Leben letztlich unerfüllt.

Gespräch mit Christus: Herr, wie Augustinus merke ich, wie unruhig mein Herz ist und ich wünsche mir zutiefst, dass es endlich in dir und nur in dir ruht. In deiner Gegenwart widersage ich jeder ungeordneten Suche nach Ehre, Macht, Lust und Geld und entscheide mich für deine Nachfolge! Du weißt, wie schwer es mir fällt, dass diese Worte mein Leben formen. Doch gerade aufgrund meiner Schwäche vertraue ich umso mehr auf deine Gnade und Barmherzigkeit.

Vorsatz: Heute will ich bewusst meine Ruhe und Erholung in Gott und nicht in den Dingen dieser Welt suchen.

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