Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
2. September 2010

Der große Steuermann

Donnerstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Lk 5,1-11
Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

Einführendes Gebet:  Herr, indem wir mit dieser Meditation beginnen, fühle ich, dass du in mein Boot eingestiegen bist. Ich fahre ein wenig vom Ufer weg und lasse meine alltäglichen Sorgen zurück, so dass ich nur dich höre. Es gibt nur dich und mich, und ich fühle, dass du mich um etwas bitten wirst. Ich bin ganz demütig und dankbar, dass du so viel Zeit mit mir allein verbringst.

Bitte: Christus, hilf mir, deinen Ruf zur Heiligkeit zu verstehen und anzunehmen.

1.  Lehrer. Jesus lehrte am See. Wir wissen, dass er auch an vielen anderen Orten gelehrt hat: im Tempel, in Synagogen, auf Bergen und bei Kindern. Heute hatte er am See eine große Menschenmenge um sich. Für diese Menschen war der See alles: Wasser, Nahrung, Transportweg, ein Abbild der Schönheit und ein Gegenstand der Kontemplation. Aber unter seiner normalerweise stillen und tiefblauen Oberfläche befand sich eine ganz andere Welt, die sie nicht kannten. Wie passend, dass Christus ihnen, gleich neben dem See, dessen Tiefe er ausloten könnte, viele Glaubensgeheimnisse und den göttlichen Plan offenbarte! Er kann uns helfen, so viele Dinge zu verstehen, die Teil unseres täglichen Lebens sind und uns dennoch in vielfacher Hinsicht fremdartig oder unverständlich bleiben

2. Führer. Es ist eine Sache für eine kurze Zeit die Aufmerksamkeit einer neugierigen Menge zu erlangen, aber etwas ganz anderes, sie dazu zu motivieren, ihre Hingabe und ihr Leben zu schenken. Christus wusste, dass es nicht genug sein würde, eine interessante Geschichte zu erzählen, um jemanden ganz für sich zu gewinnen. Direkte Zuwendung war nötig. Christus stieg in das Boot des Petrus und bat ihn um einen kleinen Gefallen, eine einfache Sache: „Fahr ein Stück weit vom Land weg”. Die ersten Aufgaben Christi an uns sind meist nicht sehr schwierig: ein wenig Zustimmung und Großzügigkeit. Wenn wir ihm aber erlauben, lange genug mit uns mitzufahren, wird er schließlich etwas von uns verlangen, was Glauben verlangt und was gegen unseren Verstand geht. Wir wollen, dass Christus uns ganz für sich gewinnt, aber wie soll er das machen, wenn wir ihn uns nicht „hinaus auf den See” führen lassen?

3. Motivierer. Bin ich überrascht, wenn Christus etwas Wunderbares in meinem Leben vollbringt? Packt mich das Staunen? Vielleicht bin ich auch nicht überrascht. Vielleicht denke ich: kommt es nicht von mir selbst, was gut oder erfolgreich in mir ist? Eine Person ist stolz, wenn sie so denkt. Stolz ist auch, wer Gottes Hand erkennt und dennoch antwortet: „Geh weg von mir, Herr, ich bin ein Sünder”. Wenn Christus schon einmal ein Wunder durch den Gehorsam eines Sünders vollbringen konnte, warum sollte er es nicht noch einmal tun können? Warum antworte ich: „Geh weg von mir, Herr”, es sei denn, ich bin nicht bereit, noch einmal zu gehorchen? Wenn ich meine Partner herbeirufe, das herauszufinden, tue ich dies, damit auch andere von dieser Erfahrung mit Christus berührt werden? Oder mache ich dies nur, um ihnen zu der Einsicht zu verhelfen, wie großartig ich mit Gnade beschenkt bin? Wenn ich ein Menschenfischer wie Petrus werden soll, muss ich mich auch von diesen allzu menschlichen Reaktionen reinigen. Keine Sorge, unsere Kleinlichkeit stört Christus nicht. Hören wir ihm zu, wenn er sagt: „Fürchte dich nicht. Du wirst werden”

Gespräch mit Christus: Es gibt so viele Seelen, die durch die Welt hasten, ohne zu wissen, wohin sie gehen und ohne deine Freundschaft zu genießen, so wie ich es darf. Ich weiß nicht, ob es viele oder wenige sind, die du durch mich erreichen möchtest, aber ich denke, es sind viele. Mein Herz ist bereit, oh Herr. Fülle mich mit apostolischem Eifer und mit leidenschaftlicher Liebe für meine Mission. Erfülle mich so, dass ich andere mit dir füllen kann.

Vorsatz:  Ich werde heute daran arbeiten, andere gut und positiv zu ermutigen.

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