Tägliche Meditationen
X

Montag,
16. Januar 2017

Jesus bringt das Neue

Montag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Marcellus I., Papst

P. Daniel Weber LC

Mk 2,18-22
Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.

Einführendes Gebet: Ich danke dir, dass ich dir jetzt in der Schrift begegnen kann. Dein Wort soll für mich ein Wegweiser sein.

Bitte: Lieber Jesus, lass mich einer deiner Jünger sein. Ich will nicht über das Verhalten der anderen Menschen urteilen. Lehre mich, das Neue zu sehen, das du uns allen bringst.

1. Das Fasten – Der Skandal. "Habt ihr schon gehört?" tuschelten sie, "Die Jünger des neuen Rabbi, dieses Jesus, fasten nicht!". Die religiöse Empörung über diese Unterlassung muss groß gewesen sein. Besonders für die Pharisäer, für die das äußere Verhalten sehr wichtig war. Zwar verlangte Jesus von seinen Jüngern nicht, dass sie fasten, aber er war deswegen noch lange kein religiöser "Weichspüler". Er fastete 40 Tage in der Wüste, verbrachte Stunden im Gebet in aller Frühe. Wahrscheinlich waren ihm andere Dinge wichtiger. Zum Beispiel, dass man den Menschen hinter all diesen Regeln nicht vergisst. Schließlich kam Jesus, um die Sünder zu berufen und nicht die Gerechten.

2. Jesus lehrt uns, ausgeglichen zu sein. Allerdings ist für Jesus das Fasten nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Er bezeichnet sich als Bräutigam und seine Jünger als Hochzeitsgäste. Immer wieder benutzt Jesus die Bilder von der Hochzeit und dem Hochzeitfest als Gleichnisse für den Himmel, als Sinnbilder der Freude und des Friedens. Das wäre ein trauriges Hochzeitsfest, wenn die Gäste sich dabei verlegen in die Augen schauen und fasten müssten, weil für nichts gesorgt wäre.Aber die Jünger werden zur rechten Zeit fasten, erklärt er. Diese gesunde Lehre hat auch die Kirche übernommen: Es gibt Zeiten der Vorbereitung, des Fastens und des Verzichts, aber auch Zeiten der Freude und des Feierns.

3. Das Neue. Jesus bringt das neue Leben, das neue Dasein. Er ist auch der Einzige, der sich erlauben darf, so etwas zu behaupten. Er ist Gottes Sohn. Er stiftet den neuen, ewigen Bund zwischen Gott und den Menschen. In seinem Blut wohlgemerkt, nicht mit leeren Worten. Darum gibt er seinen Jüngern beim letzten Abendmahl auch ein neues Gebot (unseren Nächsten zu lieben, wie er uns geliebt hat). All dies tut er zum Wohl des Menschen. Das, was Jesus uns schenkt, ist mehr wert als eine ganze Welt menschlicher Gebote, auch wenn man sie millimetergenau einhält. Er baut eine noch nie dagewesene Freundschaft zum Menschen auf.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, es ist so leicht, über andere zu urteilen und zu lästern. Zeige mir, was Größe ist, damit ich über den Dingen stehen kann und meinen Nächsten liebe.

Möglicher Vorsatz: Heute eine Tat der Nächstenliebe tun!

Archiv

Tägliche Meditationen