Tägliche Meditationen
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Freitag,
21. September 2007

Arzt der Seelen

Freitag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist

P. Shane Lambert LC

Mt 9,9-13
Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du mich geschaffen hast und nur das Beste für meine Seele willst. Herr, ich hoffe, dass ich meine Berufung trotz meiner Fehler erfülle. Herr, ich liebe dich, denn du bist barmherzig mit mir.

Bitte:  Herr, ich will dir Barmherzigkeit anbieten, nicht bloß Opfer.

1. Die Heilung. Jeder wäre gern zur rechten Zeit am rechten Ort, um das große Los zu ziehen. Jeder hätte es gern, wenn sein Arzt ihm eine gute Prognose mitteilt und nicht sagt, dass er unheilbar krank ist. Wer die Anordnungen des Arztes nicht beachtet, ist verrückt. Matthäus, der Zöllner, führte ein unerfülltes Leben, trotz seines Geldes, seiner Freunde und seines Partylebens. Dieser Lebensstil machte seine Seele immer leerer. Mit seinem Geld konnte er kein gutes Gewissen kaufen. Wenn man auf dieser Schnellspur sein Leben führt, landet man sehr schnell im Nichts. Matthäus war nicht allein. Er hatte viele schlechte Freunde, und er wusste das. Ist mir dieser Zustand vielleicht vertraut? Das Leben, das Jesus führte ‐ arm, keusch und gehorsam ‐ zog ihn an und beeindruckte ihn. Darum konnte Matthäus dem liebenden Blick und der Einladung zur Nachfolge nicht widerstehen, selbst wenn ihm das alles kosten würde, was er hatte. Er war bereit, sein Leben zu verlieren, wenn er dadurch sein Leben in Christus wiedergewinnen würde. Was bin ich bereit, zu geben?

2. Das wirkliche Fest. Es gibt Menschen, die jeden Spaß verderben. Manche Leute sollte man nicht einladen, weil sie das Fest verderben würden. Wie dachte Matthäus darüber? War er etwa so naiv und dachte, dass seine Freunde sich für Christus interessieren würden? Christus war nicht wie sie. Würde er ihre Tische umstoßen und sie mit einer Peitsche vertreiben? Nein, er würde sie einladen, zum Vater zurückzukehren. Jesus Christus ist das Licht der Welt. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist in sein Eigentum gekommen. Er ist Gott-mit-uns. Er ist der gute Hirte, der das verlorene Schaf sucht. Wenn er es gefunden hat, sagt er: „Freut euch mit mir” (Lk 15,6). Er ist der wahre Grund zum Feiern. Wenn Christus ein Teil meines Lebens geworden ist, kann ich wirklich meine Freunde einladen, um mit ihnen zu feiern und ihnen zu sagen: „Freut euch mit mir.” Wir wollen also die Barmherzigkeit Gottes feiern.

3. Barmherzigkeit, nicht Opfer. Ich würde gern meinen Besitz so nutzen, um mit ihm Schätze für den Himmel zu sammeln. Ich würde gern ganz gesund an Körper und Geist werden, selbst wenn ich dafür mein Leben ändern müsste. Ich würde aber nicht zum Arzt gehen, wenn ich wüsste, dass ich dort dem Scharfrichter übergeben würde, weil ich in der Tat ein wenig krank bin. Der verurteilende Christ ist wie der Arzt, der ein Scharfrichter ist ‐ wie jene, die anderen Opfer auferlegen und kein Erbarmen haben, keinen Weg zur Erneuerung anbieten. Jesus Christus präsentiert sich als der Arzt der Seelen, der gekommen ist, um zu heilen. Die Liebe heilt. Die Liebe ist der Grund zum Feiern. Die Liebe ist das Heilmittel. Lebe ich sie?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich will wirklich, dass du mein Leben berührst. Fülle mein Herz mit deiner Liebe. Fülle mein Lachen mit deiner Freude. Fülle meine Freundschaften mit Echtheit. Ich möchte kein oberflächliches Leben führen, das mich und andere ins Leere führt. Christus, du bist mein Leben!

Vorsatz:   Heute will ich mit einem Freund oder jemand aus meiner Familie viel Zeit verbringen, um die wahren Werte, die Beziehungen ausmachen, zu stärken.

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