Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
10. August 2006

Das reiche Leben

Donnerstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Laurentius, Diakon und Märtyrer

P. James Brooks LC

Joh 12,24-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

Einführendes Gebet:  Himmlischer Vater, ich danke dir für das Privileg, mich dein Kind nennen zu dürfen, und für die zahllosen Möglichkeiten, die du mir gibst, um an der Ausbreitung des Reiches Christi mitzuarbeiten. Mit der Hilfe deiner Gnade möge dein Reich in mein Herz, in mein Haus und in die Kirche kommen. Darum bitte ich durch Christus, den Herrn.

Bitte: Herr Jesus, gewähre mir die Gnade, meine egoistischen Neigungen abzutöten, so dass ich Frucht bringen kann für das ewige Leben.

1. Habe keine Angst zu fallen.  Jesus gibt uns eine wertvolle Lektion, wie wir das Leben leben können und wie wir es in Fülle leben können. Er erzählt uns, was wir brauchen, um wirklich glücklich und heilig zu sein. Er benutzt das Gleichnis vom Weizenkorn, um zu veranschaulichen, dass wir demütig sein sollen und sogar unseren Egoismus und Stolz abtöten müssen, um ein fruchtbares Leben und eine echte Erfahrung der Liebe Gottes zu haben. Gottes Liebe ist freigebig, vollkommen, treu und fruchtbar. Er gibt sich uns immer hin und segnet uns mit seiner Gegenwart und Macht. Gott hat uns erschaffen, und, nachdem wir gefallen sind, erkaufte und erlöste er uns mit seinem kostbaren Blut. Wir gehören zu ihm. Wir sind die Seinen und er ist unser für immer. Er goss sich aus und wurde arm, so dass er uns mit seiner Liebe ausfüllen und reich machen konnte. Wenn wir uns ihm nicht freigebig schenken und unser Leben in seine Hände legen, werden wir niemals seine Liebe vollständig erfahren.

2. Das Gesetz des sich Schenkens.  Wenn Jesus sagt, man soll das Leben gering achten, meint er, dass man seine eigenen Pläne und egoistischen Wünsche aufgeben soll. Er will uns sagen, dass wir die Selbstbestimmung abgeben und Gott die Kontrolle über unser Leben einräumen sollen. Wir sollten unsere Herzen von allem Egoismus und Stolz befreien, so dass er sie mit Liebe und Licht ausfüllen kann. Wenn wir Gott nicht an die erste Stelle unseres Lebens stellen und andere nicht lieben, wie uns selbst, wie Jesus es geboten hat, werden wir nicht wirklich von Liebe erfüllt sein. Papst Johannes Paul II. nennt dies das „Gesetz des sich Schenkens”. Er sagte, dass der Mensch sich tatsächlich nur dann selbstverwirklicht und vervollkommnet, wenn er sich freigebig anderen gibt. Mit anderen Worten, wir können nur glücklich sein in dem Maße, in dem wir aus Liebe unser Leben als ein Geschenk für die anderen geben.

3. Treue Nachfolger.  „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren” (Joh 12,26). Grundsätzlich sagt Jesus, dass wir ihm nicht mit Lippenbekenntnissen dienen können und dann erwarten können, alle Unterstützung eines echten Jüngers zu erhalten. Es ist nicht genug zu sagen, man sei ein Nachfolger Christi. Es reicht nicht, sonntags in die heilige Messe zu gehen und etwas in den Klingelbeutel zu werfen. Christus zu dienen, geht über das bloße Minimum hinaus. Wir dürfen nicht vergessen, dass Christus uns zu einem Leben in Fülle berufen hat. Er hat uns alle aufgerufen, Heilige zu sein. Er hat uns nicht zu einem mittelmäßigen Leben berufen. Christus möchte nicht, dass wir nur überleben. Er will, dass wir gut gedeihen.

Gespräch mit Christus:  Christus, ich möchte so sein, wie du es für mich vorgesehen hast. Ich weiß, dass du große Erwartungen in mich setzt. Du möchtest, dass ich glücklich und heilig bin. Hilf mir zu erkennen, wie du mich haben willst. Lass mich nicht abhängig sein von der Meinung der anderen. Mache mich frei von meinen Sünden und meiner Ich-Bezogenheit, so dass ich initiativ werden kann und erkenne, wie du mich haben möchtest.

Vorsatz:  Ich werde heute die Initiative ergreifen und jemanden loben und ihm zu erkennen geben, dass ich ihn schätze.

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