Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
6. September 2023

Ein Herz voller Mitgefühl

Mittwoch der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Bertalan Egervári LC

Lk 4,38-44
In jener Zeit verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie. Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war. Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas.

Einführendes Gebet: Vielen Dank, guter Gott, dass du dich so sehr um uns Menschen kümmerst. Danke für die vielen Heilungen damals, danke dafür, dass du uns das ewige Leben und deine Liebe zu uns offenbart und darüber gesprochen hast. Danke, dass du auch heute bei uns bist und wir mit all unseren Sorgen zu dir kommen können.

Bitte: Lass uns dich immer besser kennen und erkennen.

1. Was innen ist, zählt. Jesus Christus war nicht einfach der menschgewordene Gott, der in seiner Allmacht alles tun konnte, was er wollte, und streng nach Plan seine Mission erfüllt hat. Jeder einzelne Mensch war ihm wichtig, jede Begegnung besonders. Innerlich war er ganz erfüllt von Mitgefühl, Barmherzigkeit, Güte, Interesse, Väterlichkeit und allen nur denkbaren positiven Haltungen und Gefühlen. Am liebsten hätte er jedem Einzelnen bei jedem Problem geholfen. Aber wie Eltern ihre Kinder aufs Leben vorbereiten wollen und einen weiteren Blick haben, so möchte er uns aufs ewige Leben vorbereiten und uns ein inneres Voranschreiten ermöglichen. Wie Kinder oft nur die unmittelbaren Bedürfnisse vor Augen haben und nicht verstehen, warum Eltern so oft nein sagen, blicken häufig auch wir verständnislos zu Gott auf. Aber er hat einen Plan und stets unser Bestes vor Augen.

2. Ein Blick voller Mitgefühl. Wo Petrus also vielleicht eine nervige Schwiegermutter sah, die dazu noch krank und deswegen in einer noch schlechteren Laune war, sah Jesus ein geliebtes Kind, das leidet und Zuwendung braucht. Er sieht tiefer als die Menschen, die meist nur an der Oberfläche bleiben. Durch all unsere Schwächen, Fehler und Sünden hindurch sieht er klar die geliebte Person, die er in ihrer Einzigartigkeit erschaffen wollte. Er sieht alle Schwierigkeiten in unserem Leben und kennt alle mildernden Umstände. Nie behandelt er uns von oben herab mit erhobenem Zeigefinger. Bei allem Mitgefühl möchte er uns aber immer auf den rechten Wegen führen, damit wir und viele andere das ewige Leben gewinnen, das so unendlich viel schöner und wertvoller ist als unsere vergänglichen irdischen Freuden und Nöte.

3. Das Reich Gottes. Deshalb ging Jesus auch von Ort zu Ort und predigte überall die Ankunft des Reiches Gottes. Bei allem Mitgefühl für die unmittelbaren Nöte ging es ihm vor allem darum. Ja, er kümmerte sich um die Menschen. Er heilte Kranke, machte Blinde sehend, Lahme gehend. Seine Liebe drängte ihn dazu zu heilen. Er sorgte sich also sehr um die irdischen Nöte der Menschen. Wenn er Gutes tat, war es aber nicht sein einziges Ziel, das Leiden zu verringern. All die Zeichen und Wunder sollten uns Menschen helfen, an ihn zu glauben und sein Wort anzunehmen. Er sorgte sich um unser ewiges Heil und war bereit, dafür bis zum Äußersten zu gehen, aus Liebe zu uns.

Gespräch mit Christus: Wir können nur ansatzweise erahnen, wie wunderbar du sein musst, guter Gott. Wie groß deine Liebe, wie tief dein Mitgefühl, wie gütig dein Blick, wie brennend deine Sorge um uns. Lass uns immer mehr erkennen und begreifen, dass du das größte und einzig wahre Gut bist. Nimm mir die Unruhe meines Herzens und lass es ruhen in dir.

Vorsatz: Ich nehme mir heute ein paar Minuten, um über das Innenleben Jesu nachzudenken.

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