Tägliche Meditationen
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Sonntag,
9. Juli 2023

Im Herzen des Vaters Ruhe finden

Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis

Dorit Wilke-Lopez

Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Dreifaltiger Gott, du bist Herr des Himmels und der Erde. Danke, dass du die Zeit geschaffen hast mit ihren Jahren, Monaten und Tagen. Danke, dass ich diesen Tag erleben darf und dass du mich rufst, ein bisschen mit dir zu sprechen. Danke, dass du eine Beziehung zu uns Menschen haben willst und uns zeigst, wie du bist: voller Liebe, Demut, einfach und sanft.

Bitte: Zeig dich mir heute. Öffne mir die Augen, damit ich erkenne, wo du mir begegnest. Vielleicht jetzt in dieser Meditation.

1. Den Unmündigen. Wie gut, bei Gott muss ich nicht vieles wissen, höhere Bildung wird nicht verlangt. Bei aller Wichtigkeit der Theologie geht es doch mehr um das Herz und sein Erkennen: Es geht darum, Jesus zu kennen und durch ihn den Vater. Wo lerne ich ihn kennen? Im Evangelium, wenn ich es betend und gläubig in mich aufnehme. Hier lerne ich den Charakter Gottes kennen. Schön ist es, ein Evangelium am Stück zu lesen und zu erfahren, wie Jesus laufend heilt und befreit, wie er wirklich das Licht der Welt ist.

2. Durch Jesus zum Vater. Jesus bringt zum Vater. Er ist der Weg. So wie Jesus am Kreuz für alle Menschen die Arme ausbreitet, so steht der Vater mit geöffneten Armen da und wartet auf alle seine Kinder. So wie Jesus sein Herz aufreißen lässt, um uns mit seinem Lebensblut zu überschütten, damit wir das Leben haben, so steht das Herz des himmlischen Papas für seine Kinder offen. Schön ist es, sich auszumalen, wie der Platz im Herzen des Vaters aussieht, den Jesus mir vorbereitet hat.

3. Ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Im Herzen des Vaters ist es ruhig. Alles in mir wird dort still. Ich brauche nichts darzustellen, nichts vorzuweisen, keinen guten Eindruck zu machen. Ich darf mich lieben lassen, seine Güte genießen, seine Sanftmut erfahren, vielleicht so, wie wenn man sich von lauwarmem Wasser sanft tragen lässt. Schön ist es, wenn ich ihm meine Seele hinhalte, damit er sie erquickt. Ohne Worte und in großer Zärtlichkeit.

Gespräch mit Christus: HERR, mein Herz überhebt sich nicht, nicht hochmütig blicken meine Augen, ich gehe nicht um mit großen Dingen, mit Dingen, die mir nicht begreiflich sind. Vielmehr habe ich besänftigt, habe zur Ruhe gebracht meine Seele. Wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter, wie das gestillte Kind, so ist meine Seele in mir. Israel, warte auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit! (Psalm 131)

Vorsatz: Ich male mir aus, wie das sanfte, leichte Joch Jesu aussehen könnte, und bitte ihn um dieses Joch.

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