Tägliche Meditationen
X

Samstag,
8. Dezember 2018

Ein tiefes Heilsgeheimnis

Mariä Unbefleckte Empfängnis (Immaculata)
Hochfest

Hl. Konstantin, Abt
Hl. Alfrida (Elfriede)
Hl. Edith und Sabina, Märtyrerinnen

P. Thomas Fox LC

Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet: Maria, meine Mutter, ich bin sehr stolz auf dich und freue mich mit dir an deinen Gaben. Deine vollkommene Schönheit erfüllt uns alle mit Freude und Dank. Lass mich mit dir und allen Mitmenschen Gott preisen und treibe mich an, Christus immer und überall selbstlos zu dienen.

Bitte: Unbefleckte Empfängnis, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

1. Gott allein wirkte es. Die Unbefleckte Empfängnis ist ein tiefes Heilsgeheimnis, und wer dieses Geheimnis erforschen will, muss so etwas tun wie in die Tiefen des Meeres der Heilsgeschichte hinabsteigen. Er muss kilometerweit abtauchen, hinein in die ewige Nacht, in die Vorzeit, auf den Grund des Meeresbodens, bis zur Genesis, wo direkt nach dem Sündenfall in einer ersten Vorwegnahme der "Frohen Botschaft" das "Proto-Evangelium" zu hören ist – es erklingt dort wie ein fernes Raunen auf dem Meeresgrund der Geschichte – dieses Wort Gottes an die Schlange: "Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau…".Ja, Maria ist diese Frau, die der Schlange den Kopf zertritt. Und hier, in der Genesis, tausende von Jahren vor ihrer Geburt wird ihr Kommen und Auftreten gegen die Schlange angekündigt, ein Geschehen, dessen Auswirkungen die gesamte Heilsgeschichte und mithin alle Menschen betrifft. Nur Gott allein konnte bewirken, dass ein Mensch von den Folgen der Erbsünde ausgespart blieb. Hier kündigte er es an. Und in Maria verwirklichte er es.

2. Die Menschen haben davon erfahren.  Bernadette Soubirou, die kleine Seherin von Lourdes, erzählt, dass Maria sie eine Zeitlang warten ließ, ehe sie ihr ihren Namen – die Unbefleckte Empfängnis – nannte. Die Erscheinungen begannen am 11. Februar 1858. Es waren insgesamt 18. Erst während der drittletzten Erscheinung, offenbarte Maria der kleinen Bernadette ihren Namen. Bernadette beschreibt es so: "Sie hob die Augen zum Himmel, faltete zum Zeichen des Gebetes ihre Hände, die sie ausgestreckt zur Erde gehalten hatte, und sagte zu mir im Dialekt dieser Gegend: Que soy era Immaculada Councepciou (Ich bin die Unbefleckte Empfängnis)". Pfarrer Peyramale, der bis dahin die Erscheinungen für Unfug gehalten hatte, erschrak und verstand: Hier geschieht etwas Unerklärliches. Das Kind konnte diesen Namen unmöglich erfunden haben. Erst 4 Jahre vorher war das Dogma verkündet worden.

3. Maria hat selbst mitgewirkt. Erzbischof Fulton Sheen hat einmal die Unbefleckte Empfängnis in einem Bild erklärt und dazu folgenden Vergleich gezogen: Stellen wir uns vor, dass das Leben aller Menschen wie unzählige kleine Ströme von Wasser, die aber alle mehr oder weniger verschmutzt sind, einem riesigen Stausee zugeführt werden. In diesem Sammelbecken der Menschheit, das viel Schmutz enthält, wirkt nun Gott auf dem Grunde des Sees ein Wunder, bannt in seiner Macht die Sünde und lässt auf der anderen Seite der Stauwand einen Strahl völlig reinen Wassers hervorquellen: Das ist Maria.Das überaus Schöne an Maria ist aber, dass Gott nicht nur in Alleinregie ihre Unbeflecktheit bewirkte, sie also in privilegierter Weise behandelte, sondern dass Maria auch selbst aus freien Stücken dieser Gabe vollkommen treu war, ihr Ja dazu sprach, sich unversehrt bewahrte und ihr ganzes Leben dementsprechend gestaltete.

Gespräch mit Christus: Maria, du hast mein Leben gelenkt und mich zur Gemeinschaft mit deinem Sohn geführt. Hilf mir, deinem Rat zu folgen und immer und in allem zu tun, was dein Sohn von mir will.

Möglicher Vorsatz: Ich will mich auf Weihnachten mit einer guten Beichte vorbereiten.

Archiv

Tägliche Meditationen