Tägliche Meditationen
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Samstag,
24. Februar 2007

Zeit der Gnade

Samstag nach Aschermittwoch

P. Richard Gill LC

Lk 5,27-32
Als Jesus von dort wegging, sah er einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt, wie sehr ich dich brauche und wie sehr ich in allem von dir abhängig bin. Du kennst meine Schwächen und meine Fehler. Hilf mir, im Vertrauen zu wachsen und in meinem Tun meine ganze Hoffnung auf deine Liebe und Barmherzigkeit zu setzen. Lehre mich, auf deine Macht, auf dein Versprechen und auf deine Gnade jeden Tag zu vertrauen.

Bitte:  Herr, lass mich die Seelen so lieben, wie du sie geliebt und gesucht hast. Hilf mir, sie als meine Brüder und Schwestern und Mitglieder der Familie Gottes des Vaters zu sehen, für die du gestorben bist.

1. Bereit sein und warten. Der Herr trat in das Leben von Levi plötzlich und ohne Vorankündigung ein. Er geht auf ihn zu, als er seine tägliche Arbeit, Steuern einzusammeln, verrichtete, ein Beruf, der den Ruf hatte, anderen Geld abzunehmen, um sich persönlich zu bereichern. Er ruft ihn aus diesem sündigen und egoistischen Leben hinein in seine Jüngerschaft. So ist das Erbarmen des Herrn: er kommt und sucht uns auf, selbst wenn wir ihn gar nicht suchen, selbst wenn wir von unseren eigenen Interessen gefangen sind. Er überwindet alle Hindernisse und wir dürfen seinen sanften Ruf hören: „Folge mir nach.” Warten wir darauf, dass der Herr in unser Leben eintritt?

2. Geh, sofort! Als Christus in sein Leben eintritt, lässt Levi alles zurück. Er verlässt seinen Beruf, sein Geld, seinen Besitz und seine Freunde. Er verhandelt nicht mit Christus und versucht nicht, neben dem Leben mit Christus etwas von seinem alten Leben behalten zu dürfen. Er erkennt, dass es der höchste Wert ist, Christus in seinem Leben zu haben, und dass im Vergleich zu diesem Wert alles andere blass aussieht. Nichts kann Levi davon abhalten, Christus nachzufolgen, denn jetzt weiß er, dass alles, was er bisher besessen hatte, ihn niemals hätte glücklich machen können oder seine Seele hätte retten können. Allein Christus gibt Antworten auf die Fragen seines Lebens und allein Christus kann sein Herz erfüllen. Alles andere steht dieser Beziehung nur im Weg. Welche Dinge in meinem Leben hindern mich daran, Christus wirklich nachzufolgen?

3. Das Haus eines Sünders. Christus geht dorthin, wo die Sünder leben, denn das war seine Sendung: sie zurückzurufen in ihr wahres Zuhause ‐ in das Haus des Vaters. Für uns ist es einfach, in unserem bequemen Bereich zu bleiben, unter Menschen, die Gott schon lieben. Wir müssen aber zu jenen gehen, die den Herrn vergessen haben oder die sich von ihm abgewandt haben. Wie viele Menschen warten darauf, dass wir ihnen die Liebe Christi bringen! Wie viele brauchen die Barmherzigkeit Gottes! Gott will durch uns diesen Menschen seine Barmherzigkeit und seine Liebe schenken.

Gespräch mit Christus:  Herr, wenn du rufst, dann will ich hören und dir so wie Levi antworten: sofort und freudig. Mach, dass diese Zeit mein Leben für immer verändert.

Vorsatz:   Ich will heute aufmerksam sein und die Bedürfnisse der Seelen um mich herum erkennen und nach Gelegenheiten ausschauen, bei denen ich ihnen Christus bringen kann.

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