Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
23. August 2018

Der Vater des Bräutigams

Donnerstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Rosa von Lima OSD, Mystikerin
Hl. Richildis, Reklusin

P. Klaus Einsle LC

Mt 22,1-14
In jener Zeit erzählte Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert eingeladen zu werden. Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.

Einführendes Gebet: Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein. Besuch das Herz der Kinder dein. Erfüll uns all mit deiner Gnad, die deine Macht erschaffen hat.

Bitte: Lege in mein Herz Lebensfreude und gibt mir die Kraft und Freiheit, sie auszustrahlen.

1. Die Hochzeit. Jesus vergleicht den Himmel, eigentlich das Leben mit Gott, mit einer Hochzeit (und einem Hochzeitsmahl). Eine Hochzeitsfeier ist ein riesiges Fest, ein wundervolles Ereignis, das Freude und Liebe ausstrahlt. Wenn Jesus dieses Bild verwendet, möchte er uns an dieser Freude und Liebe und festlichen Atmosphäre teilhaben lassen. Auf der Hochzeit gibt es viel zu essen, man tanzt, man spricht Glückwünsche aus, freut sich mit den anderen, man trinkt und ist fröhlich, man feiert, feiert, feiert. Stundenlang. Wie muss das Himmelreich sein, wenn Jesus dafür dieses Bild der Hochzeit findet? Freust du dich in der Gegenwart Gottes? Freust du dich auf den Himmel?

2. Die Einladung. Der König will, dass die Gäste an der Freude und Liebe des Bräutigams, seines Sohnes, teilhaben. Gott ist dieser König. Jesus ist der Bräutigam. Wir sind die Gäste. (Frage für dich zum Nachdenken: Wer ist eigentlich die Braut?)Diese Haltung ist so typisch für Gott: Er lebt in unendlichem Glück, in nicht endender Fülle, in absoluter Freiheit und Erfüllung. Und er will andere daran teilhaben lassen. Gott ist so großzügig. Gott ist so liebevoll. Er will immer schenken, schenken, schenken. Gottes Gedanken sind immer wieder bei den anderen, bei ihrem "Leben in Fülle", das er ihnen geben möchte. Gott liebt eben. Und daher spricht er die Einladung aus "Kommt alle und nehmt an der Hochzeit meines Sohnes teil. Ihr sollt alle meinen Sohn feiern, ihm gratulieren, an seiner Freude teilnehmen. Kommt alle…"

3. Die Gäste. Die geladenen Gäste verhalten sich fast alle gleich. Sie haben "Wichtigeres" zu tun, sie haben ihre eigenen Pläne. Jesus spricht in diesem Gleichnis die Auserwählten an, wohl auch das auserwählte Volk, das ihn aber nicht als Messias annehmen wird. Sie sind die, die zuerst eingeladen waren. Doch, wie schon gesagt, verwirklicht Gott seine Pläne immer, egal wie die Menschen handeln. Und daher lässt er den Hochzeitssaal mit unzähligen anderen Gästen füllen. Die Blinden, die Lahmen, die Krüppel, die Bösen und die Guten… Da das auserwählte Volk den Erlöser nicht annimmt, wird sich Gott an alle anderen Völker, ja an die ganze Welt wenden. Aus allen Himmelsrichtungen wird er seine Gäste hervorholen, vom ganzen Erdkreis. Viele werden antworten, auch solche, die vorher ganz andere Wege gingen. Der Hochzeitssaal wird voll sein – so wie Gott es will.

Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mit uns Menschen so großzügig umgehst. Du lädst uns ein, uns am Hochzeitsbuffet zu sättigen und deinen Sohn zu feiern. Lenke unsere Blicke immer mehr auf die ewigen und tiefen Wahrheiten unseres Lebens und erhebe unsere Augen von den unmittelbaren Sorgen und Problemen des Alltags zu dir, damit es uns nicht so geht wie den Gästen, die "Wichtigeres" zu tun hatten.

Möglicher Vorsatz: Ich will mir heute eine ausgiebige Zeit der Stille nehmen, um ganz für Gott da zu sein.

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