Tägliche Meditationen
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Dienstag,
28. Januar 2020

Wo bist du zu Hause?

Hl. Thomas von Aquin, Kirchenlehrer
Gedenktag

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 3,31-35
In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen Jesus herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte mich einen Moment vom Lärm des Alltags zurückziehen und bei dir sein. Du wartest bereits auf mich. Ich setze mich wie die Jünger dir zu Füßen oder stehe einfach an deiner Seite, neben dir. Lass mich dein Wort hören und verstehen. Ich vertraue dir!

Bitte: Jesus, ich möchte dein öffentliches Leben betrachten. Hilf mir, dich besser kennenzulernen, damit ich dir enger nachfolgen kann.

1. Deine Brüder stehen draußen. Der Anfang des öffentlichen Lebens Jesu brachte große Veränderungen mit sich, nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Verwandtschaft. Manche meinten, er sei verrückt geworden und wollten ihn mit Gewalt zurückholen (vgl. Mk 3,21). Diesmal blieben sie "vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen." Aber auch das ist eine ausdrucksvolle Geste: Sie schließen sich den Zuhörern Jesu nicht an, sie kommen nicht mit hinein, sie wollen draußen bleiben. Die Tür steht offen. Haben sie vielleicht Angst, dass diese Begegnung auch ihr Leben verändern könnte?

2. Maria ist da. Unter den Verwandten ist Maria. Vielleicht haben sie sie mitgebracht, um Jesus zu überzeugen. Vielleicht ist sie mitgekommen, um als Vermittlerin zu wirken. Sie versteht beide Seiten, ist voll Mitgefühl und liebt sie alle. Sie leidet mit ihnen, wie jede Mutter, deren Kinder im Streit liegen oder sich gegenseitig missverstehen. Ich versuche mir vorzustellen, wie sie diese Situation lebt: hoffnungsvoll, behutsam, geduldig, würdevoll…

3. Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder? Jesus sagt nicht: Ich brauche keine Familie. Er gibt eine tiefe Antwort: "Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter." Wer Gott wirklich ehrt und sein Leben nach seinen Geboten gestaltet, ist mit Jesus innig verbunden. Deshalb entwürdigen Jesu Worte Maria überhaupt nicht. Mitten in ihrem Alltag in Nazaret, blieb sie in ihrem Herzen bei Jesus. Außerdem ist das auch eine gute Nachricht für mich. Jesus schaut mich an und sagt zu mir: Du bist wichtig für mich. Ich freue mich über dein christliches Leben! Du bist mein geliebter Bruder, meine geliebte Schwester!

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du mich so liebevoll anschaust. Danke für dein Vertrauen! Ich möchte so wie Maria bei dir im Herzen bleiben, dir zuhören und vielleicht anderen helfen, den Weg zu dir zu finden.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute in einer Kirche oder in meiner Gebetsecke zu Hause ein Gebet für die Versöhnung in Familien sprechen.

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