Tägliche Meditationen
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Freitag,
23. Mai 2008

Die Heiligkeit der Liebe

Freitag der siebten Woche im Jahreskreis

P. Dominic Pham LC

Mk 10,1-12
Von dort brach Jesus auf und kam nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

Einführendes Gebet:   Herr, im Sakrament der Ehe können wir deine Liebe zu uns erkennen. Mein Herr, ich war oft untreu gegenüber deiner Liebe, aber du bist trotzdem treu geblieben. Ich bitte dich um dein Erbarmen und um die Gnade, dich so zu lieben, wie es dir gebührt.

Bitte:  Jesus, hilf mir, dir in ungeteilter Liebe zu dienen.

1. Geschaffen zur Einheit mit Gott durch die Liebe. Wenn wir Gott lieben, kann es keine Grenzen geben für das, was wir für ihn tun wollen. Wir glauben, dass alles zu unserem Besten dient und dass er uns niemals fallen lässt. Diese Liebe ist keine bloße Gefühlssache. Ja, diese Liebe kann sogar manchmal weh tun. Es gibt aber einen Trost, der jeden Schmerz erträglich macht: Das Wissen, dass wir alles durch Christus, mit Christus und in Christus tun, bis wir schließlich mit dem heiligen Paulus einmal sagen können: „Christus ist mein Leben”.

2. Die Ehe, ein Spiegelbild der Liebe Gottes. Jesus zeigt uns, wie sehr er seine Kirche liebt, indem er sich als Bräutigam und die Kirche als seine Braut beschreibt. Das ist ein sehr eindrückliches Bild für die Liebe ‐ ein Bild, das zum Ausdruck bringt, dass der Bräutigam sich ganz hingibt, damit die Braut leben kann. Die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau ist viel exklusiver als jene zwischen Freunden. Wir dürfen und sollen viele Freunde haben, jedoch wird die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau einzig von diesen beiden Personen geteilt. Wenn wir doch mehr die Liebe betrachten würden, welche der Herr für uns empfindet! Wie könnten wir uns dann noch vor einem Gott fürchten, der uns mit reinster Hingabe liebt?

3. Ehebruch, Untreue gegen Gottes Liebe. Gott beschreibt in der Bibel den Bruch des Bundes durch Israel als Ehebruch. Keine andere Untreue beschreibt besser den Schmerz, den Gott empfindet, wenn wir sündigen. Wir alle können den Schmerz nachempfinden, den ein Ehemann oder eine Ehefrau verspürt, wenn der Ehepartner untreu war; und so sollen wir auch den Schmerz betrachten, den Gott verspürt, wenn wir ihn verletzen. Er ist immer so gut und treu zu uns, und so viele Male drehen wir ihm unseren Rücken zu. Was ist für mich die Sünde? Empfinde ich Abscheu vor ihr, wie ich beim Gedanken an einen treulosen Partner Abscheu empfinde? So sieht Gott die Sünde. Wir sollen die Sünde nicht hassen, weil wir Gott fürchten, sondern weil wir ihn lieben und ihn niemals beleidigen wollen.

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast mich schon vor aller Zeit dazu berufen, dich zu lieben. Gewähre mir, dass ich dir treu bin, indem ich mein Herz allen Dingen gegenüber verschließe, die mich aus deinen liebenden Armen reißen könnten. Hilf mir, die Liebe, die du mir erwiesen hast, meinen Brüdern und Schwestern weiterzuschenken. Hilf mir dabei, sie dir näherzubringen.

Vorsatz:   Heute will ich um die Gnade der Treue für alle Verheirateten bitten.

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