Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
26. Mai 2021

Zwei Arten von Gebet

Mittwoch der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Philipp Neri, Priester

Br. Andrés Poblete LC

Mk 10,32-45
In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand. Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Einführendes Gebet: Jesus, was für ein Geschenk, bei diesem Gebet in deiner Gegenwart zu sein. Ich schenke dir diese Minuten meines Tages und du schenkst mir dafür deine Nähe. Es sind diese Momente mit dir, die meiner ganzen Existenz und besonders meinem heutigen Tag einen Sinn geben. Sende deinen Heiligen Geist, Jesus, und er möge derjenige sein, der in mir betet, der mich um die Gnaden bitten lässt, die dich am glücklichsten machen und die mir helfen, deinen Willen zu erfüllen.

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, für die Absichten meines und deines Herzens. Deine Anliegen sind meine. Und du nimmst dich der meinen an.

1. Ein Gebet, das sich auf mich selbst konzentriert. Die erste Art des Gebets, die wir in diesem Evangelium sehen, ist jenes, das sich auf einen selbst konzentriert. Es ist nicht schlecht, es ist nicht falsch, und es ist legitim. Es ist das Gebet, das wir bei den Kranken sehen, bei den Armen, das Gebet der Kinder, die darum bitten, geheilt zu werden, Hilfe zu erhalten, getröstet zu werden. Oder es ist ein Gebet, wie wir es bei Jakobus und Johannes sehen, dass sie also Jesus bitten, ihnen das zu geben, wonach sie sich sehnen.

2. Ein auf Gott schauendes Gebet. Eine zweite Art von Gebet ist das auf Gott zentrierte. Das ist das Gebet der Verliebten, derjenigen, die immer das Interesse des anderen suchen und dort ihr Glück finden. Das ist das Gebet, zu dem Jesus seine Jünger anleitet. Jesus hilft seinen Jüngern, nicht mehr an sich selbst zu denken, sondern an sein bevorstehendes Leiden und daran, wie sie ihn in seinem Leiden begleiten können. Er selbst sagt ihnen, dass sie nicht wissen, was sie da verlangen. Tatsache ist, dass diejenigen, die Gott lieben, ihn im Gebet um die Gnade bitten, seinen Willen zu tun, um die Kraft, ihn immer glücklich zu machen, um ein Herz wie das seine und darum, seine Anliegen und Interessen zu den ihren zu machen.

3. Ich bin gekommen, um zu dienen. Der beste Weg, die zweite Art von Gebet in die Tat umzusetzen, ist der des Dienstes. Darin besteht wahre Größe und das ist der Weg zum Himmel: der Dienst. Jesus zeigt seinen Jüngern geduldig, dass ein Gebet, das sich auf Gott konzentriert, ein vollkommeneres Gebet ist als eines, das sich auf sich selbst konzentriert. Darin liegt die Fülle, die tiefste Freude: im Dienst an den anderen, darin, sein Leben für andere zu geben. Es ist nicht falsch, für die eigenen Bedürfnisse zu beten, aber vertrauen wir noch mehr auf Gott, der uns einlädt, unser Leben auf ihn auszurichten. Er wird sich um unsere Bedürfnisse kümmern.

Gespräch mit Christus: Wie sehr bist du in mich verliebt, Jesus. Ich bin in deinen Gedanken und deinen Sorgen zu jeder Zeit. Wäre ich der einzige Mensch, der erschaffen wurde, wärst du auch für mich gestorben, um mich zu retten und um mir persönlich zu sagen, dass du mich liebst. Ich liebe dich auch, Jesus.

Vorsatz: Ich werde heute der Muttergottes vor einem Marienbild einen Besuch machen und um ihre Fürsprache für alle Gebetsanliegen bitten, die dem Papst, dem Bischof meiner Diözese und meinem Pfarrer am Herzen liegen.

Archiv

Tägliche Meditationen