Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
1. August 2019

Unterscheidung

Hl. Alfons Maria von Liguori CsSR, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer
Gedenktag

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Ich komme zu dir, mein Gott, weil du mich rufst. Du sehnst dich nach einer Begegnung mit mir und ich auch. Schenk mir bitte deinen Heiligen Geist, um mich in diesem Moment zu leiten. Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich, ich möchte dich über alles lieben.

Bitte: Herr, hilf mir, in meinem Leben immer besser zu unterscheiden, was mich näher zu dir bringt.

1. Eine Vielfalt zur Auswahl. Das Evangelium von heute zeigt mir zwei Bilder, die etwas miteinander gemein haben: Sowohl den Fischern mit ihrem vollen Netz als auch dem Hausherrn mit reichem Vorrat steht eine Vielfalt zur Auswahl. Nicht alle Fische sind gut oder gut genug, um sie zu verkaufen, nicht alles, was im Vorrat liegt, braucht der Hausherr für heute. Man soll überlegen und unterscheiden. Auch das Gebet ist ein Raum zum Unterscheiden. Besonders wenn wir eine komplizierte Entscheidung treffen sollen oder einfach beim Tagesabschluss.

2. Gute Fische und schlechte Fische. Eine Art von Unterscheidung, die ich in meinem Leben treffen muss, ist jene zwischen Gut und Böse. Ich bin zerbrechlich, mehr oder weniger erfahre ich auch Versuchungen und verzage. Wie wichtig und wertvoll ist es dann zu sagen (wo man es eindeutig erkennen kann): Ja, das war schlecht. Es tut mir leid. Ohne es vertuschen zu wollen, ohne es zu ignorieren. Ich kann mich fragen, wie fit mein Gewissen ist. Ich kann auch die Fischer bzw. die Engel betrachten: Wie sorgfältig sie alles Wertvolle sammeln und schätzen und wie entschieden sie das Böse oder Wertlose wegwerfen. Vielleicht kann es auch für mich eine Einladung sein, am Abend kurz auf meinen Tag Rückschau zu halten, für alle Geschenke Gottes und alles Gute, das er durch mich und durch andere gewirkt hat, zu danken, und mich von Bösem oder Wertlosem in meinem Leben abzuwenden.

3. Neues und Altes. Das Bild vom Hausherrn kann uns an eine zweite Ebene von Unterscheidung erinnern: Jesus spricht zu seinen Jüngern, sie haben in der Synagoge die Schriften des Alten Bundes verinnerlicht, und jetzt lernen sie die neue Lehre Christi kennen. Er lädt sie ein, das Alte nicht zu verwerfen. Die Jünger sollen beides, Altes und Neues nutzen, um selbst Gott näher zu kommen und andere zu ihm zu bringen. In Entscheidungen, bei denen es um die Auswahl unter zwei guten Dingen geht, kann ich mich fragen: "Welche von diesen Alternativen würde mich näher zu Gott bringen? Welche Entscheidung würde mich Jesus ähnlicher machen?" Traue ich mich, so eine Frage zu stellen?

Gespräch mit Christus: Jesus, gib mir Mut, die Welt und auch meine Wirklichkeit, mit deinen Augen zu schauen, und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich möchte dein Jünger sein und von dir lernen.

Vorsatz: Ich nehme mir heute Abend Zeit, um zusammen mit Jesus über meinen Tag Rückschau zu halten, um zu danken und vielleicht auch um Vergebung zu bitten, und mich so auf morgen vorzubereiten.

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