Tägliche Meditationen
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Freitag,
2. August 2019

Glaube und Kontemplation

Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Eusebius von Vercelli, Bischof und Märtyrer

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,54-58
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Einführendes Gebet: Herr, ich bin in deiner Gegenwart. Du lädst mich zu dieser Begegnung im Gebet ein und schenkst mir dazu deinen Heiligen Geist. Danke! Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich, ich liebe dich. Hilf mir, deine Worte zu hören, sie zu verstehen und in meinem Leben in die Tat umzusetzen.

Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben, damit ich dein Wirken in meinem Alltag entdecken kann.

1. Jesus in seiner Heimatstadt. Die Bewohner von Nazaret hören Jesus lehren, sehen seine Wunder, und trotzdem lehnen sie ihn ab. "Es ist doch der Sohn von Maria und Josef! Der Junge aus unserer Nachbarschaft! Er hat doch nicht bei den Schriftgelehrten in Jerusalem studiert, sondern mit Josef in der Werkstatt gearbeitet. Woher hat er das alles?" Die Antwort war einfach: von Gott, seinem Vater. Aber die Nachbarn wollten es -oder konnten es- nicht fassen. Denn Gott rückt ihnen in Christus so nah, dass sie es nicht glauben können. Es ist allerdings so: Durch die Menschwerdung des Sohnes errichtet Gott sein Zelt unter uns, ist er unser "Nachbar" geworden, teilt er unser Leben. Was für sie abschreckend war, darüber kann ich im Gegenteil staunen und Gott dafür preisen. Er ist Emanuel, Gott mit uns!

2. Gott in meiner Heimatstadt. Ich kann jetzt die Situation auf mein eigenes Leben übertragen: Kann ich das Wirken Gottes in meiner Heimatstadt, in meiner Familie, meinem Arbeitsumfeld erkennen? Er kann doch auch durch meinen Ehepartner, mein Kind, meinen Kollegen zu mir sprechen, mich beschenken oder zum Nachdenken bringen… Habe ich es vielleicht so erfahren? Bin ich dafür offen? Oder ist dieser Bereich für mich von meinem geistlichen Leben getrennt? Gott liebt uns zu sehr, um seinen Austausch mit uns nur auf die Gebetszeiten zu begrenzen… Er möchte sich uns in jedem Moment schenken.

3. Kontemplativ im Alltag. Kontemplation ist ein mehrdeutiger Begriff. Eine Bedeutung besteht genau in dieser Fähigkeit, Gott im Alltag zu finden, seine Spur in der Natur, in den Menschen, in Gesprächen und auch in der Vielfalt der Situationen zu entdecken. Es ist eine Suche im Glauben und mit dem Herzen, und auch eine Gnade Gottes. Ich kann mich danach sehnen, sie erbitten, mich dafür öffnen und darin üben. Ein stiller Moment am Ende des Tages kann eine gute Gelegenheit sein, Gott in meinem Leben auf die Spur zu kommen.

Gespräch mit Christus: Mein Gott, danke, dass du mir so nah bist, dass du mich in jedem Moment meines Lebens begleitest. Hilf mir, aufmerksamer dein Wirken zu betrachten, damit ich dir besser nachfolgen kann.

Vorsatz: Am Ende des Tages versuche ich mich daran zu erinnern, wo ich Gott heute begegnet bin.

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