Sonntag,
1. Januar 2017
Ein Lobpreis auf Gott
Hochfest der Gottesmutter Maria
Neujahr
Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau im Regnum Christi
Lk 2,16-21
So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als
sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten
über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber
nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten;
denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind
beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im
Schoß seiner Mutter empfangen wurde.
Einführendes Gebet: Herr, ich will mich in dein Licht stellen. Ich bin gewiss, du bist da und ich glaube an deine Versprechen. Auf dich baue ich. Du bist meine Hoffnung. Ich liebe dich. Doch zuerst muss ich lernen, mich von dir lieben zu lassen.
Bitte: Maria, lehre mich, all das im Herzen zu bewahren, was ich über Gott in meinem Leben erfahren darf. Mögen die großen Dinge des Lebens nicht an mir vorübergehen.
1. Staunen. Alle "staunten über die Worte der Hirten", erzählt uns das Evangelium. Kleine Kinder haben die Fähigkeit, über die kleinsten Dinge zu staunen, sei es ein Farbenspiel, eine Bewegung, ein Geräusch, ein Mensch. Nicht ohne Grund spricht Jesus darüber, dass wir wie Kinder werden müssen, um in das Himmelreich zu gelangen. "Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis" sagte auch schon Platon. Nur ein staunendes Herz kann ein Ereignis in seiner Fülle begreifen. Nur ein staunendes Herz kann Gottes Angesicht in seiner Schöpfung, in den Ereignissen des Lebens und in seinem Gegenüber erkennen. Bin ich fähig zu staunen? Was gibt es Staunenswertes in meinem Heute?
2. Bewahren. Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. Das Gedächtnis unseres Herzens ist ein wichtiger Wegweiser auf unserem Weg mit Gott. Gott erinnert daher sein Volk immer wieder an vergangene Ereignisse, denn das Bestehen in der Hoffnung im Jetzt baut auf das, was unser Herz schon erfahren hat und nicht leugnen kann: Gott ist mein Heil. Gott ist treu. Wenn Winde toben und brausen und Gottes Weg alles andere als ein lichtreicher Weg erscheint, kann uns oftmals nur unser Herz den richtigen Weg weisen: Wenn er treu war, warum sollte er es nicht weiterhin sein? "Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden. Ihr sollt sie eure Söhne lehren, indem ihr von ihnen redet, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben. So sollen die Tage, die ihr und eure Söhne in dem Land lebt, von dem ihr wisst: der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen zu geben, so zahlreich werden wie die Tage, die der Himmel sich über der Erde wölbt." (Deut 11,18-21). Wie oft sprechen wir untereinander wirklich von der Treue Gottes? Möge unser Leben ein Zeichen der Treue Gottes für viele sein!
3. Gott preisen. Ein staunendes Herz, das das Angesicht Gottes erkennt, kann nur in Lobpreis ausbrechen. Lobpreis entsteht, wenn Endliches auf das Unendliche stößt, wenn meine eigene Unzulänglichkeit mit dem Licht Gottes überflutet wird. Damit dieses Feuer nicht erlischt, braucht unser Herz Wege, um seinem Staunen Ausdruck zu verleihen. Wie möchte ICH Gott preisen? Jede Art von Kunst, Worte, Taten, ja, alles kann zu einem Lobpreis Gottes werden. Lobpreis ist Ganzhingabe, die das Rationale übersteigt, Loslassen von vergänglichem Reichtum und innerer Verklemmtheit – und das aus Liebe. Es ist das, was Maria tat, als sie Jesus salbte und ihm Nardenöl über die Füße goss (cf. Joh 12,3). Was ist mein Nardenöl? Lasse ich mein Staunen zu Lobpreis werden?
Gespräch mit Christus: Maria, heute beginnt ein neues Jahr. Ich will wie du über all das in meinem Leben Geschehene staunen, damit mein Heute und dieses kommende Jahr ein Lobpreis für Gott werden. Nimm mich doch an der Hand, und lehre mein Herz, sich zu öffnen.
Möglicher Vorsatz: Ich will mir heute einen bestimmten Moment Zeit nehmen, um über Gottes Wirken im letzten Jahr zu staunen.