Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
21. April 2022

Fasst mich doch an!

Donnerstag der Osteroktav
Hl. Anselm von Canterbury, Bischof, Kirchenlehrer
Hl. Konrad von Parzham, Ordensbruder

P. Raphael Ballestrem LC

Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Jesus, oft spüre ich deine Gegenwart nicht. Ich fühle mich manchmal leer und einsam. Lass mich heute deine Nähe erfahren.

1. Ich bin da! Ist es nicht beeindruckend, wie oft Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern und vielen anderen Personen erscheint? Den einen erscheint er am Grab, anderen unterwegs, wieder anderen hinter verschlossenen Türen. Und mehr noch: er spricht zu ihnen und erklärt ihnen die Schrift. Jesus möchte auch uns heute seine Nähe spüren lassen. Er möchte auch uns die Schrift erklären und zu uns sprechen. Er möchte auch dich und mich trösten und ermutigen. Er wendet sich an uns auf verborgenere Weise. Aber zögern wir nicht, ihm Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Es könnte auch unser Leben komplett verändern!

2. Friede. "Friede sei mit euch!" Damit begrüßt Jesus die Jünger. Und später sagt er, die Menschen sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Was meint er damit? Er leidet darunter, uns in Unfrieden zu sehen, beladen mit Schuld und Sünde. Er möchte unsere Wunden versorgen und uns aufrichten. Er möchte uns ein neues Leben in Freundschaft mit ihm schenken.

3. Ich bin es selbst! Fasst mich doch an! Jesus war tot und lebt wieder. Er hat einen Leib. Die Jünger können ihn anfassen. Er isst. Thomas wird später seine Hand in die Seite Jesu legen. Manch einer könnte neidisch werden: Wenn auch ich heute, am 21. April 2022, Jesus berühren und anfassen könnte, wenn ich ihn einmal so richtig umarmen könnte, dann wäre alles ganz anders. Das mag sein! Aber vergessen wir nicht: Auch wir sehen sein Fleisch, wenn wir vor der Eucharistie knien. Auch wir berühren seinen Leib, wenn wir die Kommunion empfangen. Das ist dein persönlicher Moment mit dem Auferstandenen!

Gespräch mit Christus: Jesus, du lässt uns nicht allein. Im Gegenteil, du bist uns nahe und begleitest uns. Tagein tagaus bist du an meiner Seite. Du möchtest mir Frieden schenken. Du lässt mich deinen Leib sehen oder sogar berühren. Mit anderen Worten: Du überhäufst mich mit Liebe.

Vorsatz: Ich besuche heute eine Kirche oder Kapelle, in der Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist.

Archiv

Tägliche Meditationen