Tägliche Meditationen
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Montag,
19. Juni 2006

Bis zum äußersten geben

Montag der elften Woche im Jahreskreis

P. Jason Koch LC

Mt 5,38-42
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.

Einführendes Gebet:  Herr, ich danke dir für diesen Tag und für diese wunderbare Gelegenheit, im Gebet bei dir zu sein. Ich weiß, dass das, außer der Teilnahme an der Heiligen Messe, wichtiger als alles andere ist, was ich heute tun kann. Hilf mir, aus dieser Zeit des Gebets Nutzen zu ziehen. Ich bitte dich um jene Tugend, die ich am meisten brauche, um ein treuerer Katholik sein zu können.

Bitte:  Herr, schenke mir die Gabe der Geduld.

1. Aug´ um Aug´.  Wie zu Zeiten Christi, so lebt auch heute die Welt nach den Gesetzen der Rache: ein Auge für ein Auge und ein Zahn für einen Zahn. Es ist eine eine natürliche Reaktion, uns zu rächen, wenn wir verletzt oder kritisiert werden. Jesus aber, der die Liebe selbst ist, lehrt uns, dass Rache in Gottes Plan nicht vorkommt. Er bringt uns das Gesetz der Liebe: Liebe deine Feinde und bete für sie. Wie leicht fällt es mir, denen zu vergeben, die mich gekränkt haben? Neige ich zum Groll? Lass Christus wissen, dass du seine Hilfe brauchst, um in der Geduld zu wachsen.

2. Gegen den Alltagstrott ankämpfen.  Wir wissen alle, dass das Leben voller Überraschungen ist, und dass diese nicht immer angenehm sein müssen. Keiner von uns hat Kontrolle darüber, was die Zukunft uns bringt, obwohl wir dafür verantwortlich sind, wie wir darauf reagieren. Das liegt im Bereich unserer Freiheit und ist eine Verantwortung vor Gott. Gott verlangt nicht unbedingt, dass wir über unseren täglichen Ärger glücklich sind, aber er erhofft sich von uns, dass wir alles in Augenblicke der Gnade und Geduld verwandeln. Ich sollte ihn um die Gabe der Geduld bitten und auf die Ereignisse des Tages mit Weisheit reagieren.

3. Es gibt keine größere Liebe.  Gott liebt eine leidende Seele von ganzem Herzen. Wir können unser Kreuz am leichtesten tragen, wenn wir lernen, die Liebe des gekreuzigten Jesus Christus zu würdigen. Nicht einmal die Engel können für Gott etwas erdulden, nur der Mensch kann das. Im Himmel werden wir den Wert des Leidens vollständig erkennen und verstehen, aber dann werden wir zum Leiden nicht mehr fähig sein. Nur jetzt und hier in diesem Leben haben wir die Gelegenheit zu leiden und die Möglichkeit, unser Kreuz dem Herrn aus Liebe aufzuopfern. „Denke nicht daran, ein Leben ohne Leiden und Opfer zu führen. Dieses Leben ist für den Kampf bestimmt, dafür, tausendmal zu fallen und wieder aufzustehen; es ist ein Leben der Erniedrigung aus Liebe für Christus. Träume nicht von einem Leben ohne Kreuz, statt dessen von einem Kreuz mit Christus.” (Brief von P. Marcial Maciel LC, 16. April 1976).

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich erkenne, dass ich in dem Verständnis wachsen muss, dass du mich formst. Ich muss liebevoll und geduldig sein und ich kann das nur mit deiner Gnade. Hilf mir, die Tugend der Geduld zu würdigen und sie im täglichen Leben zu üben.

Vorsatz:  Ich will etwas erledigen, was mir lästig ist und es mit größtmöglicher Liebe tun.

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