Tägliche Meditationen
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Samstag,
21. Juli 2018

Meine Identität als geliebtes Kind Gottes

Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Laurentius von Brindisi OFM-Cap, Ordensgeneral
Hl. Daniel, Prophet
Hl. Praxedis, Wohltäterin

P. Bertalan Egervári LC

Mt 12,14-21
In jener Zeit fassten die Pharisäer den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich bin nicht würdig, deine Gnade zu empfangen. Aber du möchtest mir nahe sein und mich beschenken.

Bitte: Lass mich meine Identität als geliebtes Kind Gottes besser erkennen.

1. Jesus wollte Knecht sein. Der Evangelist bezieht die Prophezeiung aus dem Buch Jesaja auf Jesus. Er ist der Knecht, der Geliebte, an dem Gott Vater Gefallen gefunden hat. Mehr noch, er ist Sohn und eines Wesens mit dem Vater. Trotzdem macht er sich selbst zum Knecht, der jeden Auftrag des Vaters erfüllt. Er hätte in Macht und Herrlichkeit kommen können, aber er hat es vorgezogen, in Armut zu leben, unscheinbar zu bleiben, uns ähnlich zu sein. Bin auch ich bereit, auf Größe, Macht, Ansehen zu verzichten und Jesus auf diesem Weg nachzufolgen?

2. Die Identität als geliebtes Kind. Jesus begann sein öffentliches Wirken nach seiner Taufe im Jordan. Dort erfüllte sich die Prophezeiung des Jesaja: Der Geist kam auf Jesus herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. Erst nach der Salbung durch den Heiligen Geist, die seine Identität als geliebter Sohn vor allen unterstrich und bestätigte, begann Jesus sein Wirken. Vom Vater geliebt zu sein, ohne etwas leisten zu müssen – diese Liebe war das Fundament und gab ihm die Kraft für all sein Tun. Bin auch ich mir meiner Identität als geliebtes Kind Gottes bewusst? Weiß ich, dass ich geliebt bin ohne jede Vorleistung und trotz aller Schuld? Gibt mir das Sicherheit und Kraft für mein Leben?

3. Gott wirkt im Verborgenen. 30 Jahre blieb Jesus im Verborgenen und hat das schlichte Leben eines Handwerkers gewählt, im Kreis der Familie, unerkannt mitten unter den Menschen. Sicherlich drängte es ihn schon lange, endlich etwas zu tun. Aber er war bereit zu warten und erst, als die Zeit dafür gekommen war, an die Öffentlichkeit zu treten. Gott wirkt so vieles im Stillen und Verborgenen. Oft bleibt es für uns unsichtbar, unbemerkt. Wir verlieren die Geduld und möchten schnelle, sichtbare Ergebnisse. Aber auch das Fundament für unser Leben – dass wir uns nämlich unserer Identität als geliebte Kinder Gottes bewusst sind – legt Gott im Stillen. Wir sind eingeladen, wie Jesus immer wieder die Stille und das Gebet zu suchen, um Gott in unserer Seele wirken zu lassen.

Gespräch mit Christus: Herr, lass mich meine Identität als geliebtes Kind Gottes immer tiefer erkennen. Festige dieses Fundament in meinem Leben und lass mich immer mehr darauf bauen. Schenke mir die Freiheit der Kinder Gottes, die sich nicht über ihre Leistung, ihre Frömmigkeit oder Fehlerlosigkeit definieren müssen, sondern einfach nur geliebt sind.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mir im Laufe des Tages einmal bewusst machen, dass jeder Mensch wertvoll ist, auch ich, weil er ein geliebtes Kind Gottes ist.

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