Tägliche Meditationen
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Montag,
27. Juni 2016

Verantwortliche Nachfolge

Montag der dreizehntenWoche im Jahreskreis
Hl. Cyrill von Alexandria, Bischof

Felix Honekamp

Mt 8,18-22
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben! Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Herr, ich bitte dich, mit mir barmherzig zu sein, wenn ich aus Kleinmut die Herausforderungen des Glaubens ablehnen will. Schenk mir die Kraft, dir zu folgen und deine Last, die eigentlich leicht ist, auf mich zu nehmen.

1. Begeisterung für Jesus. Der Schriftgelehrte möchte Jesus folgen, wohin er auch geht. Er scheint überzeugt von seinem Tun, ist offenbar begeistert von Jesus. Eine solche Entscheidung nötigt erst einmal Respekt ab: Er will sein Leben, seine gesicherte Existenz hinter sich lassen. Wäre ich dazu bereit? Bin ich wirklich so begeistert von Jesus, dass ich ihm ein solches Angebot machen würde?

2. Konsequenzen einkalkulieren. Und doch scheint Jesus den Schriftgelehrten abzulehnen. Er tut das nicht etwa, weil er den Willen und die Begeisterung des Mannes nicht sieht, sondern weil er merkt, dass er die Konsequenzen nicht wirklich bedacht hat. Der Schriftgelehrte geht davon aus, dass seine Entscheidung, sein eigener Wille ausreichend wären. Glaube ich, Jesus aus eigener Kraft folgen zu können?

3. Eine reife Entscheidung. Eine echte, eine reife Entscheidung für Jesus beinhaltet, zu wissen, was man damit aufgibt und auf sich nimmt. Die Nachfolge Jesu ist kein weltliches Erfolgsmodell – Jesus selbst ist am Kreuz gelandet, und auch wenn uns dieses Schicksal hoffentlich nicht blüht, ist die Jüngerschaft kein Spaziergang. Interessanterweise sagt die Bibelstelle nichts darüber aus, ob der Schriftgelehrte Jesus nicht doch anschließend gefolgt ist. Auch wir sind zu einer reifen Entscheidung fähig und tun gut daran, sie immer wieder zu überprüfen.

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du versprichst mir in deiner Nachfolge nicht den Himmel auf Erden. Wenn ich dir nachfolge, hat das Konsequenzen; viele davon absehbar, andere schwer zu kalkulieren. Ich möchte dir darum jeden Tag bewusst folgen, meine Nachfolge anbieten und darauf hören, was du mir zu sagen hast.

Möglicher Vorsatz: Ich werde eine Konsequenz meines Glaubens, die ich bisher nicht übernommen habe, bewusst annehmen (zum Beispiel eine ungute Gewohnheit aufgeben, mein Verhalten zu Menschen ändern …).

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