Tägliche Meditationen
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Freitag,
7. März 2008

Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen

Freitag der vierten Woche in der Fastenzeit

P. Steven Reilly LC

Joh 7,1-2,10,25-30
Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Einführendes Gebet:   Vater, sende mir deinen heiligmachenden Geist, damit er meinen Verstand erleuchtet, mein Herz erfüllt und meinen Willen stärkt.

Bitte:  Herr, hilf mir standhaft zu bleiben, wenn ich Widerspruch erfahre.

1. Den sie töten wollen. Jesus musste immer wieder in den drei Jahren seines öffentlichen Wirkens unerbittlichen Widerstand erfahren. Er rührte viele Herzen an und heilte durch seine Wunder viele Menschen an Körper und Seele, doch all das konnte seine erbitterten Gegner nicht überzeugen. Aber keine ihrer Drohungen und Intrigen konnte unseren Herrn aufhalten. An der Beharrlichkeit unseres Herrn ist aber nichts Hektisches. Seine Seele ist immer mit sich in Frieden, wenn er den Willen des Vaters ausführt. Diesen Frieden können auch alle Christen erfahren, wenn sie entschlossen mit Christus gehen, egal, was es kostet. Auf einem Photo aus der Zeit der Cristeros in Mexiko sieht man fünf Soldaten mit ihren Waffen im Anschlag, wie sie auf einen Priester, Pater Francisco Vera, zielen, der vor einer Wand nicht weit von ihnen entfernt, steht. Mit seinen liturgischen Gewändern, den gefalteten Händen und dem ruhigen Gesichtsausdruck sieht es so aus, als ob sich Pater Vera für die letzte „Messe” seines Lebens vorbereitet hat. Und dieses Mal würde der „andere Christus” (alter Christus) das Opfer sein, das dargebracht wird.

2. Wir wissen aber, woher er stammt. Katholiken erfahren bisweilen wie im Fall von Pater Vera blutigen Widerstand. Wir erleben oft, dass wir als Christen gegen den Strom des immer stärker werdenden Säkularismus schwimmen mit seiner alarmierenden Unwissenheit der grundlegenden Wahrheiten des Christentums. Es wurde berichtet, dass in Denver eine Frau in einen Juwelierladen trat und dem Verkäufer sagte, sie wolle ein Kreuz kaufen. Als er ihr die Kreuze in der Vitrine zeigte, fragte er sie, ob sie ein glattes Kreuz wolle, oder ein Kreuz mit einem kleinen Mann darauf. Hier ist die Versuchung groß, dass wir uns ganz von dieser verweltlichten Gesellschaft und den religiösen Ausdrucksformen zurückziehen wollen, die nur noch eine Modeerscheinung der herrschenden Kultur und nicht mehr gesunde Herausforderungen sind. Aber weil sich die Gesellschaft immer mehr von ihren christlichen Wurzeln entfernt, ist es umso wichtiger, dass wir andere mit unserem Glauben in Berührung bringen. Stehen wir also weiterhin zu unserem Herrn. Er hat niemals aufgehört, die Botschaft zu verkündigen.

3. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen. Damit wir das tun können, ist es äußerst wichtig, dass wir einen Sinn für das Gesendetsein bekommen. Mission kommt aus dem Lateinischen „missio” = „senden”. Jesus hatte einen deutlichen Sinn für die Mission, weil er wusste, dass er vom Vater gesandt worden ist. Der Herr erwartet von denen, die ihm nachfolgen, dass sie einen ähnlichen Sinn haben: Wir sind Gesandte, Botschafter. Unsere Botschaft handelt nicht von uns selbst. Wenn wir den Schwerpunkt weg von unserem Ego dorthin setzen, wo er hingehört, auf Christus, dann werden wir die Kraft haben, weiter voranzugehen, egal wieviele Hindernisse sich uns in den Weg stellen mögen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du hast niemals aufgegeben und hast immer zur größeren Ehre des Vaters gewirkt. Hilf mir zu erkennen, dass du nicht so sehr wert auf meinen Erfolg legst, sondern darauf, dass ich dir treu bleibe.

Vorsatz:   Ich will jemandem, der mir weh getan hat, einen Akt der Nächstenliebe erweisen.

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