Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
30. Juni 2016

Hauptsache gesund!

Donnerstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Otto von Bamberg, Bischof
Hl. Ernst von Prag, Bischof
Hl. Donatus

Felix Honekamp

Mt 9,1-8
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Herr, lass mich deine Allmacht aufrichtig erkennen. Ich möchte dir durch meinen mangelnden Glauben keine Grenzen setzen. – Hilf meinem Unglauben.

1. Äußere Heilung. Kaum vorstellbar, welche Erwartungshaltung die Menschen seiner Zeit an Jesus hatten. Sie bringen Alte, Kranke, Besessene oder eben diesen Gelähmten zu ihm. Und sie vertrauen darauf, dass Jesus ihn heilen wird. Auch heute beten viele um Heilung, und doch scheint in den meisten Fällen der Zweifel zu überwiegen – wer fährt schon nach Lourdes oder an einen anderen Wallfahrtsort mit der festen Überzeugung, geheilt zu werden? Traue ich Jesus so etwas zu? Oder sehe ich ihn ganz nüchtern? Ist mein Glaube groß genug?

2. Innere Heilung. Für Jesus ist aber etwas anderes viel wichtiger, als aufstehen und fortgehen zu können: Er ist gekommen, um Seelen zu heilen. Gott wünscht sich nichts so sehr, wie die Menschen bei sich zu haben, die darum von den Sünden befreit werden müssen. Das ist Jesu Auftrag, den hat er erfüllt und erfüllt ihn noch heute im Beichtstuhl, vertreten durch den Priester. Und wieder muss ich mich fragen: Glaube ich, dass Jesus mich wirklich innerlich heilt?

3. Was ist leichter? Die Frage, was leichter ist – innere Heilung durch Vergebung der Sünden oder äußere Heilung einer Krankheit –, ist nicht so einfach zu beantworten, wie es vielleicht scheint. In der beschriebenen Szene ist die äußere Heilung ein Zeichen der inneren Heilung. Wie überrascht müssen die Schriftgelehrten gewesen sein, als der Mann tatsächlich aufgestanden ist. Das hatten sie nur Gott zugetraut und staunen, dass Jesus diese Vollmacht hat. Welche Art der Heilung traue ich Jesus zu? Setze ich ihm Grenzen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass er eine – innere oder äußere – Krankheit heilen kann?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, immer wieder überraschst du Menschen mit deinen Werken. Doch so wunderbar sie auch sein mögen, sie dienen nur dazu, mich dir näher zu bringen. Du bist selbst die Heilung, du selbst bist zu unserer Heilung Mensch geworden. Ich danke dir dafür.

Möglicher Vorsatz:  Ich werde bei der nächsten Beichte ganz bewusst nach innerlichen Wunden suchen, bei denen ich zweifle, ob Gott sie heilen kann – und sie ihm überlassen.

Archiv

Tägliche Meditationen