Freitag,
26. Juni 2015
Den Bund persönlicher schließen
26.06.15
Freitag der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes und Paulus von Rom, Märtyrer
Hl.
Vigilius
Mt 8,1-4
Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen. Da kam ein Aussätziger,
fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus streckte
die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es, werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige
rein. Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem
Priester und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis deiner
Heilung sein.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich und deine Liebe. Ich vertraue auf dich, du bist der Weg, auf dem ich gehen will. Ich hoffe auf die Macht deines Kreuzes, die mich von allem befreien kann, was mich von dir trennt. Ich liebe dich und sehne mich danach, dass meine Liebe immer echter werde, damit ich deine reine und bedingungslose Liebe nachahmen kann.
Bitte: Herr, hilf mir, mich von der Sünde abzuwenden.
1. Der Bundesschluss. Das Bild Jesu, der vom Berg herabsteigt, erinnert an Mose nach der Offenbarung am Berg Sinai: Er stieg vom Berg herab und das Volk frevelte und war nicht bereit, dem Herrn mit Taten der Treue zu folgen. Bei Jesus jedoch zeigt sich das Volk bereit. Sie haben bereits die Seligpreisungen gehört, die Rede vom Salz der Erde und Licht der Welt und verschiedene anderen Lehren. Er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, wie einer, dessen Wort mit seiner Person in Einklang steht. Er sprach nicht über einen anderen, sondern über sich selbst, über sein Herz. Der Bund, den wir als Volk Gottes mit ihm eingegangen sind, bleibt auch ein Bündnis mit seiner Person, was wiederum eine persönliche Antwort erforderlich macht.
2. In Berührung mit Gott kommen. Der Aussätzige verstand, worum es ging. Seine Bitte offenbart, dass er daran glaubt, dass Jesus in seiner Person, den Bund Gottes mit uns verkörpert. Es ist ein Wagnis, vor einen Mächtigen zu treten und ungefragt um seine Hilfe zu bitten. Aber Jesus ist keiner, der seine Macht spüren lässt oder sie wie ein persönliches Privileg benutzt. Sein Lebensstil beweist, dass der Mensch sich durch Hingabe verwirklicht. Einen Aussätzigen zu berühren, verlangt ‐ menschlich betrachtet ‐ viel Kraft und Überzeugung. Jesus zeigt mit seinen Worten „Ich will es”, dass er mit uns in Berührung kommen will, denn nur so werden wir das Heil für unsere Seele und die Erfüllung unserer Sehnsüchte finden.
3. Aus den Taufkatechesen des hl. Johannes Chrysostomus. „So wollen wir uns nun bemühen, täglich dafür zu sorgen, dass unser strahlendes Gewand keine Flecken oder Falten bekommt. Vielmehr wollen wir bis zu den Dingen, die man für Kleinigkeiten hält, große Achtsamkeit walten lassen, damit wir auch die großen Sünden meiden können. Wenn wir nämlich damit anfangen, manches für unbedeutend zu halten und uns darüber hinwegzusetzen, werden wir nach und nach, wenn wir so weitermachen, auch zu großen Verfehlungen kommen.”
Gespräch mit Christus: Jesus, du weißt, ob ich sitze oder stehe. Bevor ein Wort auf meinen Lippen ist, kennst du es bereits ganz; du bist vertraut mit all meinen Wegen (Psalm 139). Hilf mir, in dem Licht zu Leben, das deiner Gnade entspricht, und die heilsame Freude zu erfahren, die der Freundschaft mit dir entspringt.
Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir etwas Zeit, um mich auf meine nächste Beichte vorzubereiten, vor allem aus der Sicht der Freundschaft mit Jesus und der Verletzung dieser Freundschaft.