Donnerstag,
25. Oktober 2012
Das Feuer Jesu muss in mir brennen
Donnerstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Steven Reilly LC
Lk 12,49-53
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie
froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt,
solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein,
sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im
gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater
gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter,
die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.”
Einführendes Gebet: Vater, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich glaube fest an dich und liebe dich von ganzem Herzen. Ich vertraue mich ganz deiner Barmherzigkeit an und nehme deine Herausforderungen an, weil ich weiß, dass du mich zu dir heim in den Himmel führen willst.
Bitte: Herr, hilf mir, in den Herzen um mich herum das Bewusstsein für deine Liebe zu entzünden.
1. Der Funke muss zum Feuer werden. Jesu Leidenschaft kommt im heutigen Evangelium klar zum Ausdruck. Er sehnt sich so sehr danach, dass in den Herzen seiner Jünger das Feuer der göttlichen Liebe brennt. Jesus erlitt im Leiden auf Golgotha eine wahre Taufe, ein wahres Untertauchen, und zwar deshalb, damit unsere eigene Taufe nicht zur bloßen Zeremonie wird. Vielmehr wollte er, dass bei unserer Taufe der Funke der göttlichen Liebe zu uns kommt, der durch unser Mitwirken und unsere Formung ein immer größer werdendes Feuer echter christlicher Heiligkeit werden soll. Wir müssen dieses Feuer aber weiter anfachen und dürfen nicht zulassen, dass äußere Widerstände oder unsere Mittelmäßigkeit es auslöschen.
2. Friede um jeden Preis? Jesus korrigiert das Missverständnis einiger seiner Zuhörer. Sicher erwarteten einige, dass er den messianischen Frieden bringen würde, wo der Löwe beim Lamm liegt (s. Jes 11,6-9). Nein, dieser Friede wird erst am Ende der Zeit kommen, wenn das Himmelreich in seiner Fülle errichtet wird. Bis dahin wird die Christenheit oft mit den Mächten dieser Welt im Konflikt sein. Wir wollen, dass die anderen uns nett finden, jedoch werden wir wegen unserer Überzeugungen mit manchen in Konflikt geraten. Möge der Funke in unserer Seele ein Feuer sein, das stark genug ist, diese Konflikte auszutragen und nicht um eines billigen Friedens willen mit der Haltung der Welt einverstanden zu sein.
3. Streitsüchtig sein? Sollten Christen Streit suchen? Nicht, wenn sie gute Christen sein wollen! Jene, die gern streiten, säen Zwietracht in ihren Familien, aber so hat Jesus das nicht gewollt. Höflichkeit, Freundlichkeit und Nächstenliebe sollten die Kennzeichen eines Menschen sein, der wie Christus sein will. Er versucht zu verbinden und nicht zu trennen. Wenn er trennt, dann deshalb, weil es sein muss. Er weiß, wann es Zeit ist, sich nicht weiter zu verbiegen, da er sonst bricht ‐ und er weiß auch, wann Flexibilität zu Verrat wird. Es gibt schwere und traurige Momente, wo das Treusein zu Christus in unseren Beziehungen zum Aufeinanderprallen verschiedener Überzeugungen führen kann, so wie Jesus im Evangelium erwähnt. Wenn es darum geht, wem wir mehr zur Treue verpflichtet sind, gibt es keine Frage. Zuerst kommt immer Christus.
Gespräch mit Christus: Herr, du bist der Mittelpunkt meines Lebens. Ich danke dir für meine Familie und bete dafür, dass ich für ihren Glauben niemals ein Stolperstein sein möge. Lass mich erkennen, wann ich reden und wann ich schweigen soll. Hilf mir, dass ich dem Evangelium niemals untreu werde und die nicht unnötig vor den Kopf stoße, mit denen ich nach deinem Willen zusammen bin.
Vorsatz: Ich will mich bemühen, meiner Familie ein gutes Vorbild im Glauben zu sein und jemanden, der auf einem Irrweg geht, einladen, darüber nachzudenken, ob er nicht zurückkommen will.