Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
22. Mai 2019

Die fruchtbringende Rebe

Mittwoch der fünften Woche der Osterzeit

Anton Stehmer

Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst.

Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich.

1. Die Notwendigkeit der Reinigung. Im berühmten Gleichnis vom Weinstock und den Reben beschreibt Jesus die notwendigen Bedingungen für ein fruchtbares Leben als Christ. Wie ermöglicht das der Winzer (Gott)? – Damit der Weinstock Früchte trägt, müssen die Reben beschnitten werden. Das bedeutet: Beim Vorhandensein mehrerer Triebe werden nur zwei der drei belassen und die anderen abgeschnitten. Warum? – Nicht die Menge des Ertrags ist wichtig, sondern die Qualität. Wir haben viele nutzlose Triebe, die wir selbst gar nicht bemerken und die uns hindern, gute Frucht zu bringen. Zum Beispiel: sich in viele Aktivitäten verstricken, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Darum greift Gott in unser Leben ein und will uns helfen, Prioritäten zu setzen. Akzeptieren wir Gottes reinigendes Handeln an uns? Oder klagen und murren wir, wenn es schmerzlich wird? Lassen wir vorgefertigte Gedanken und Meinungen los?

2. Nur mit Jesus zusammen können wir wirklich Frucht bringen. Heute ist alles vom Individualismus geprägt, selbst wenn man gern von Teamwork spricht. Aber Jesus sagt hier, dass die Beziehung zu ihm lebensnotwendig ist. Ohne Beziehung zu ihm, kann kein Christ Früchte bringen: "Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt." In Jesus sein bedeutet mehr als eine menschliche Teamworkbeziehung, weil man zu ihm eine Beziehung der Liebe hat.

3. Früchte in Fülle. Noch einmal betont Jesus die Notwendigkeit der Beziehung zu ihm. Lebt man sie nicht, gibt es keine Früchte und schließlich kommt die Tragödie. Lebt man in dieser Beziehung, dann wirkt der Vater mächtig, und reichlich Früchte gehen daraus hervor. Darum ist diese Beziehung so wichtig. Das Kennzeichen des Jüngers Jesu ist, dass er in der Beziehung zu Jesus wächst. Das erbringt die Früchte.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich versuche noch viel zu viel alleine zu machen. Ich bin davon geprägt, mich selbst verwirklichen zu wollen. In der Welt muss man Karriere machen, so sagt man, nicht wahr? Aber irgendetwas stimmt daran nicht. Gemeinsam hingegen können wir gute und viele Früchte bringen. Ich will mich reinigen lassen, damit wir viele Früchte bringen können.

Vorsatz: Woran arbeitet Gott gerade in mir, um mich fruchtbarer zu machen?

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