Tägliche Meditationen
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Dienstag,
21. Mai 2019

Jesus gibt uns Frieden

Dienstag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Hermann Josef, Ordenspriester, Mystiker

Anton Stehmer

Joh 14,27-31a
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.

Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst.

Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich.

1. Der Friede, den Jesus gibt. Das Herz der Jünger war beunruhigt und verzagt. Eine vage, negative und bedrückende Ahnung hatte sie gefangen genommen. Doch Jesus tröstete sie und sagte ihnen: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch." Der Schrei nach Frieden in unserer Welt und in uns selbst ist groß. Aber wo suchen wir den Frieden? Wir sollen den Frieden bei Jesus suchen. Viele meinen, dass sie Frieden haben, wenn Jesus ihr Problem löst. Kann das sein? Und wenn das Problem anhält, obwohl wir damit zu Jesus gegangen sind, Tag für Tag, Jahr um Jahr? Nicht die Lösung des Problems, sondern nur Jesus selbst kann den wahren Frieden geben. Nur die Beziehung zu ihm schenkt uns Frieden.

2. Frieden, den der Vater gibt. Die Jünger ahnten, dass Jesus sie verlassen würde. Sie wollten ihn festhalten. Sie fühlten sich wie Kinder, die plötzlich ihre Mutter aus den Augen verloren hatten. Sie verstanden gar nicht, warum sie sich darüber freuen sollten, dass Jesus zum Vater geht. Sie sollten sich freuen, weil der Vater auch ihr Vater ist. Sie sollten sich freuen, weil nun der Vater sein volles Werk durch sie entfalten konnte.

3. Jesus ist der Weg des Friedens. Die Jünger waren noch Gefangene der Welt. Sie sollten noch erleben, wie Jesus leiden, sterben und auferstehen würde. Die Welt ist ein Kampfplatz. Manche haben sich hier eine eigene, kleine und friedliche Welt eingerichtet, oder sie möchten sie einrichten, entweder ohne oder mit "ein Bisschen" Gott. Es kann nicht gelingen, denn die Welt ist kein Ort des Friedens. Jesus zeigte uns den Weg des Friedens, indem er bereit war, den Willen des Vaters zu tun. Der Böse konnte ihn nicht daran hindern, diesen Weg zu gehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, oft suche ich zuerst meinen inneren Frieden woanders. In Ablenkungen, in Aktivitäten oder bei Menschen. Wenn es nicht mehr weiter geht, komme ich zu dir. Du hilfst mir. Ich möchte in deinem Frieden sein. Hilf mir – denn nur du kannst das geben.

Vorsatz: Etwas, was mir immer wieder den Frieden raubt, möchte ich jedes Mal, wenn es akut wird, ganz bewusst Jesus übergeben.

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