Tägliche Meditationen
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Dienstag,
20. Juni 2023

Geistliche Reife

Dienstag der elften Woche im Jahreskreis

Ellen Charlotte Petermann

Mt 5,43-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist immer bei mir und liebst jeden mit bedingungsloser Liebe. Wenn meine Liebe versagt, liebe du für mich stellvertretend.

Bitte: Jesus, bitte hilf mir, in der Vollkommenheit zu wachsen.

1. Entscheidung zur Liebe. Nun verkündet Jesus, dass wir unsere Feinde lieben sollen und für die beten sollen, die uns hassen. Ist das nicht zu viel verlangt? Kann man das überhaupt? Bei der Liebe, von der Jesus spricht, geht es nicht um ein Gefühl. Sie hat in der Regel nichts mit natürlicher Sympathie zu tun, weil es nicht natürlich ist, seine Feinde zu lieben. Es geht hier um die Willensentscheidung zu einer starken Liebe.

2. Die Maßstäbe der Welt. Wir bekommen im Himmel keinen Lohn dafür, wenn wir die lieben, die uns lieben. Jesus sagt, dass das sogar die Zöllner tun, also Menschen, die in der Regel von Umkehr nichts wissen wollen. Für diese Liebe ist keine göttliche Macht nötig. Auch ist es keine Tugend, nur unsere Brüder, d.h. Freunde und Verwandte zu grüßen. Selbst Ungläubige tun das, weshalb es nichts spezifisch Christliches ist. Wenn wir so handeln, dann sind unsere Maßstäbe nicht höher als die der Welt.

3. Geistliche Reife. Was bedeutet es, wenn Jesus von Vollkommenheit spricht? Vollkommenheit meint hier nicht, ohne Sünde oder fehlerlos zu sein. Die vorhergehenden Verse erklären, dass Vollkommenheit bedeutet, die zu lieben, die uns hassen, für die zu beten, die uns verfolgen und sowohl Freunden wie auch Feinden gegenüber freundlich zu sein. Vollkommenheit ist hier die geistliche Reife, die einen Christen befähigt, Gott nachzuahmen, der jedem seinen Segen zukommen lässt, ohne nach sich selbst zu fragen.

Gespräch mit Christus: Jesus, weite mein Herz, vermehre meine Liebe, damit ich den Menschen deine Liebe bringen kann.

Vorsatz: Heute werde ich für jemanden beten, mit dem ich mich nicht gut verstehe.

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