Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
1. März 2023

Ein Weg ohne Abkürzungen

Mittwoch der ersten Woche der Fastenzeit

P. Štefan Kavecký LC

Lk 11,29-32
In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet: Jesus, hier in meinem Herzen ist jemand, der mehr ist als alle Sorgen, als alle Termine, als alle Menschen. Ich möchte mich dir ganz schenken und möchte Dir zuhören. Bitte sprich, dein Diener hört.

Bitte: Herr Jesus, bitte stärke meinem Glauben.

1. Ein Zeichen fordern. Jesus bezeichnet seine Generation als böse, weil sie ein Zeichen fordert. Es geht um ein Zeichen, das seine Lehre legitimiert. Sie hatten in ihrem Kopf gespeichert, dass ein Prophet, ein Meister, ein Zeichen vollbringen muss, damit er glaubwürdig ist. Jesus möchte aber kein Zeichen geben, er möchte, dass die Menschen den Glauben nicht von Zeichen abhängig machen. Jesus möchte nach und nach entdeckt werden, er lässt die Abkürzungen nicht zu, weil sie nicht nachhaltig sind. Ein Zeichen mag für den Moment wirksam sein, aber nach einer gewissen Zeit verliert die Erinnerung daran ihre Kraft. Der Glaube sollte Schritt für Schritt entdeckt werden und sich als bleibende Kraft erweisen.

2. Bei der Glaubenssuche scheut man keine Mühe. Heutzutage werden wir schnell müde, wenn wir die Lösung nicht sofort finden. Ein Zeichen von oben hätte uns die Mühe des Suchens und des Zweifelns ersparen können. Jesus nimmt die Königin vom Süden als Beispiel, denn sie hatte eine mühsame Reise auf sich genommen, um Salomo kennenzulernen, weil sie viel Gutes über ihm gehört hatte. Sie wollte seine Weisheit selbst erfahren und am Ende konnte sie sich selbst davon überzeugen. (vgl. 1 Kön 10). Sie hatte den Weg zurückgelegt und sich selbst ein Urteil gebildet. Sie steht damit für die Zeitgenossen Jesu und für uns alle als Beispiel da.

3. Es bedarf der Fähigkeit zuzuhören. Die Männer von Ninive haben auf die Predigt von Jonas gehört. Sie haben sich auf ihn eingelassen, er kam in ihre Stadt und hat schlicht gesagt, dass Ninive in drei Tagen zerstört wird. Das hat sie derart getroffen, dass sie sich bekehrt haben. Sie waren fähig zuzuhören. Die Botschaft war nicht angenehm, aber sie ließen sich stören und hörten zu. In solchen Fällen ist es doch einfacher wegzuschauen, an etwas anderes zu denken, nicht zuzuhören. Der Glaube kommt vom Zuhören, es bedarf der Fähigkeit, den Menschen, den Situationen, den Umständen, der Heiligen Schrift zuzuhören. Das Gehörte erweckt in uns eine Reaktion, die von Gott ausgeht.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich scheue mich nicht, mich auf den Weg zu machen. Ich habe viel über dich gehört und ich glaube an dich. Mir ist klar, dass mein Weg noch nicht zu Ende ist, bitte erlaube mir, besser auf dich zu hören. Lass mich deine Stimme erkennen und ihr folgen.

Vorsatz: Ich werde meinen Glauben mit jemandem teilen.

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