Tägliche Meditationen
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Dienstag,
18. August 2015

Rettung und liebende Nachfolge

Dienstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Helena
Hl. Klaudia, Äbtissin

P. Daniel Weber LC

Mt 19,23-30
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

Einführendes Gebet: Guter Jesus, danke dass du da bist, dass ich dir nachfolgen darf. Danke für deine Geduld mit mir und für deine Liebe mit der du mich liebst.

Bitte: Gib mir die Gnade, immer auf dich zu vertrauen und meinem Nächsten aus Liebe zu dienen.

1. Wer kann dann noch gerettet werden? Wir erinnern uns: Gestern ging der Mann traurig von Jesus weg, weil er seinen Besitz nicht verkaufen und den Erlös den Armen nicht geben wollte. Die Jünger erschraken und fragten sich, wer dann noch gerettet werden könne. Die Jünger sind wirklich besorgt. „Wenn so ein guter Mensch seines Heils nicht sicher sein kann, wer dann?”, so denken sie. Christus stellt die Sache richtig: Für Gott ist nichts unmöglich. Zwei Dinge lernen wir hier: Wir können uns nicht selbst erlösen (klar, wir sollten uns anstrengen ein gutes, heiliges Leben zu führen) und wir sind in der Hand Gottes. Das sollte uns viel Trost geben. Wir wissen, Gott handelt nicht willkürlich, sondern wie ein guter Vater, der uns liebt. Also dürfen wir mit Hoffnung leben.

2. Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Menschen übersehen manchmal unsere Güte und unsere guten Taten, Gott aber nicht. Es ist menschlich zu fragen: „Und was kriege ich für ein gutes katholisches Leben?” Mich überrascht die Antwort Christi immer wieder, denn er speist Petrus nicht mit billigem Trost ab, sondern zeigt auf eine attraktive Belohnung. Christus schätzt unsere Opfer und Anstrengungen für sein Reich, er ist der Dankbarste von allen und weiß, dass uns Wertschätzung auch gut tut. Was für einen guten und menschliebenden Gott haben wir doch, der nicht auf seine Verehrung pocht, sondern der unser Leben hier auf der Erde mit uns geteilt hat. Wenn Sie das nächste Mal ein Opfer bringen oder eine gute Tat tun, denken Sie doch daran, dass Christus uns dafür belohnen wird.

3. Aus Liebe nachfolgen. Wir können „mechanisch” etwas Gutes tun. Einem Bettler etwas in den Hut werfen. Oder aber auch die gleiche Handlung mit Liebe tun. Christus spricht oft darüber in der Heiligen Schrift, z.B. bei der Witwe, die zwei Pfennig in den Opferkasten wirft, es aber mit viel Hingabe tut. Liebe macht den Unterschied. Sie kennen das vielleicht selbst, wie schön ist es, wenn wir sehen, dass wir geliebt werden. Wir empfangen diese Liebe gern. Aber Christus fordert uns auf, diese Liebe auch an unsere Mitmenschen weiterzugeben. Wir müssen nicht „raus auf die Straße” gehen, um etwas Gutes aus Liebe zu tun. In der Familie und im Freundeskreis oder sogar am Arbeitsplatz bieten sich oft viele Möglichkeiten, einen Liebesdienst zu tun. Manchmal werden wir ausgenutzt und um ehrlich zu sein, tut das weh. Die Nachfolge Christi ist eben auch immer ein Risiko, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir diesen Weg mit Christus gehen und aus Liebe zu ihm.

Gespräch mit Christus: Danke Jesus, dass du meine Opfer siehst. Du weißt auch, dass es manchmal schwer ist, dir nachzufolgen. Danke für dein Verständnis.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich einem Menschen in meiner Nähe eine gute Tat aus Nächstenliebe tun, ohne etwas dafür zu erwarten.

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