Tägliche Meditationen
X

Montag,
24. Mai 2021

Ein Herz, das Gott lobt

Montag der achten Woche im Jahreskreis
Pfingstmontag
Maria – Mutter der Kirche

Br. Andrés Poblete, LC

Lk 10,21-24
In jener Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand erkennt, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand erkennt, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Einführendes Gebet: Herr, wenn ich mir nun vornehme, die nächsten Minuten dem Gebet zu widmen, so weiß ich, dass du bereits mit Sehnsucht und Liebe auf mich wartest. Ja mehr noch, du bist es, der mich mit sanfter Hand zu sich zieht; du erweckst in mir den unendlichen Durst, den nur du zu stillen vermagst.

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, forme in mir das Herz eines Kindes. Ich will mich von deiner Hand und deinem Willen leiten lassen, immer über das große Geschenk, in der Kirche zu leben, staunen, und nie vergessen, dankbar zu sein für deine unendliche Liebe.

1. Damals "rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude…". Gestern haben wir Pfingsten gefeiert und vielleicht spüren wir es: Unser Herz ist mit dem Heiligen Geist erfüllt und voller Freude. Und was kommt im heutigen Evangelium spontan aus dem freudevollen Herzen Christi? – Ein Loblied auf den Vater: "Ich preise dich, Vater". Jesus weiß, dass ihm alles vom Vater gegeben wurde, dass sein Vater mit ihm ist, wie er mit dem Vater. Lobpreisen wir immer wieder Gott für alles, was er uns gegeben hat? Wenn wir jemandem, den wir sehr lieben, ein Geschenk machen und diese Person sich bei uns bedankt, sind wir sehr glücklich. Denken wir nun in dieser Meditation daran, wie viele Gaben Gott uns jeden Tag schenkt und wie sehr wir sein Herz trösten können, wenn wir ihm dafür danken.

2. Weil du "es den Unmündigen offenbart hast." Gott offenbart sich den Kleinen und Demütigen. In Maria fand Gott eine so große Demut, dass er in ihr Fleisch angenommen hat: "denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut." Heute feiern wir neben Pfingstmontag auch den Gedenktag Marias, der Mutter der Kirche. Dieses Gedächtnis lässt uns Einblick darüber gewinnen, wie Gott in geheimnisvoller Weise den Demütigen geistlich fruchtbarmacht. Die Demütigen lassen eben zu, dass sie zum lebendigen Werkzeug Gottes werden, damit er erkannt und geliebt wird. Wie fruchtbar war doch Maria, da wir sie "Mutter der Kirche" nennen können. Auch wir sind berufen, in der Kirche viel Frucht zu bringen. Nach dem Beispiel unserer Mutter wird diese Frucht durch eine gelebte Dienstbereitschaft, durch das Hören auf das Wort Gottes und durch ein Leben entstehen, das sich nach ihrer Antwort an den Engel gestaltet: "Mir geschehe nach deinem Wort".

3. "Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht!" Es kommt bei uns Menschen sehr häufig vor, dass wir in Routine geraten und uns an das gewöhnen, was zu unserem Leben gehört. So kann auch unser Glaube zur Routine werden. Häufig können wir daher die Realität des Übernatürlichen und die wirksame Kraft der Gnade vergessen und diese Einstellung äußert sich dann in unserem Verhalten. Jesus will uns mit diesen Worten "Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht", an das Wunder erinnern, das unsere Augen jeden Tag in der Familie der Kirche sehen. Wie viele Propheten und Könige des Alten Testaments hätten gerne Momente der Intimität mit Gott von Angesicht zu Angesicht gehabt und haben sie nicht erhalten. Stattdessen können wir Jesus so leicht in der eucharistischen Anbetung begegnen. Wir können Gott selbst in den Evangelien sprechen hören oder an der heiligen Messe teilnehmen und dabei Jesus in seinem Leib und seiner Gottheit in unser Herz aufnehmen. Was für ein Geschenk ist es doch, Mitglied der Kirche zu sein! Gott gewöhnt sich nicht daran, bei uns zu sein, und er kommt uns jeden Tag entgegen. Werden wir ihn heute entdecken?

Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Jesus, für das Geschenk deiner Kirche. Sie ist dein pulsierendes Herz, dein heiliges Volk, das sich über die ganze Welt verbreitet und niemanden verwaist zurücklässt, niemanden ohne die Liebe einer Familie und besonders niemanden ohne die Liebe einer Mutter. Ich bin nicht nur ein lebendiger Stein deiner Kirche, sondern ich bin auch ein Sohn Marias und ein Bruder Jesu. Möge ich meinen heutigen Tag und mein ganzes Leben mit dem Bewusstsein, dem Vertrauen und der Freiheit leben, ein geliebter Sohn, eine geliebte Tochter der Kirche zu sein – meiner geistlichen Familie im Jetzt und in der Ewigkeit.

Vorsatz: Ich werde heute für alle beten, die weit von der Kirche entfernt sind, dass Jesus ihnen die Gnade schenkt, zu ihr zurückzukehren und die Freude des Evangeliums zu erfahren.

Archiv

Tägliche Meditationen